Robert Stark, Geschäftsführer der Stark Content GmbH, bloggt seit relativ kurzer Zeit im eigenen Weblog Stark Content. Aktuell gibt es von ihm einen Beitrag zur „handwerklichen Qualität“ von Blogs. Stark stellt dem „Modell“ Spontan-Bloggen einige Risiken gegenüber. Das Problem bei seiner Argumentation ist meines Erachtens nur: „Weblog“ ist eine Bezeichnung für sehr unterschiedliche „Web-Auftritte“, obwohl man durchaus von einem „Weblog-Format“ sprechen kann. Und die Anforderungen (z. B. an Authentizität, Text-Kontext-Verhältnis, Rechtschreibung usw.) variieren stark – sagen wir mal – zwischen einem Teenager-Tagebuch und einem Corporate Blog. Der Quellennachweis wiederum spielt in wissenschaftlichen Blogs eine entscheidende, in einem Stadtklatsch-Blog kaum eine Rolle usw. Jedes Weblog begründet eine eigene Anspruchswelt. Weitgehend jedenfalls.
Schlagwort: Blogs
Das bloggende Institut
Das IAS Institut für angewandte Sozialwissenschaften in Maienfeld bietet Weiterbildungen und Dienstleistungen an. Und: Das IAS ist in der Blogszene mit inhaltsschweren Beiträgen aktiv. Der Chef selber, Willem Lammers, greift in die Computertasten…
Corporate-Blogging: Europa zögert
Freitag ist „Medien & Informatik“-Tag bei der NZZ. Und auch heute gibt es einen Artikel über Blogging: Von Blogs, Phlogs, Vlogs und Flogs. Es geht um Online-Tagebücher für die Unternehmenskommunikation. Die NZZ zitiert Martin Nitsche und stellt fest: „Nur langsam setzen sich Blogs als Mittel der Unternehmenskommunikation auch in Europa durch. ‚Unter den deutschen DAX-30-Unternehmen hat ausser SAP oder IBM kein Unternehmen einen eigenen Blog‘, sagt Martin Nitsche, Geschäftsführer der Marketingagentur Proximity.“ Zum Artikel in der NZZ…
Orientierung am Blogformat?
„Naja, ich hab zwar einige Besucher täglich, doch der grosse Ansturm bleibt … noch aus! Wie kann ich das ändern? Helft mir bitte weiter!!!!!!!“ Um Hilfe ruft die Studentin Barbara Zauser, angehende Medienpädagogin. Sie schreibt zurzeit an der Universität Innsbruck ihre Diplomarbeit zum Thema Corporate Weblogs – Einsatz im PR-Management-Prozess. Diesem Hilferuf nun hat sich Robert Basic angenommen. Er analysiert bei Basicthinking das „Touriblog“ St. Anton am Arlberg. Dabei arbeitet Robert Basic mit Kriterien wie: Weiterlesen
Swiss Top 100 Blogs
Bitflux stellt eine automatisch generierte Liste mit den Swiss Top 100 Blogs zur Verfügung. Das Ranking kommt auf der Basis von Technorati zustande. Vorläufig ist die Anwendung in der Beta-Phase. Ich habe für mich einige interessante CH-Blogs neu entdeckt.
Update: Chregu hat die Liste überarbeitet, sie ist nun zu noch mehr Dynamik fähig…
„Jeder ist für 15 Leute berühmt“
Spiegel Online: „Der neue Trend des Podcasten ist letztlich nicht mehr als ambitionierter Bürgerfunk mit digitalen Mitteln. Braucht man das? Unbedingt! Solange man es nicht anhören muss.“ Ein Spiegel-Artikel mit einiger Hintergrundinformation. Zum Artikel bei Spiegel Online… Nachtrag zu „Jeder ist für 15 Leute berühmt“: Wenn es denn die „richtigen“ 15 sind…
Sind Weblogs glaubwürdig?
Lisa Sonnabend führt eine Internet-Befragung zu diesem Thema durch. Anlass ist ihre kommunikationswissenschaftliche Abschlussarbeit an der Ludwig-Maximilians-Universität München. [via Plasticthinking]
Einflusslose Politblogs in der Schweiz
Das Blog eDemokratie zitiert eine Studie des Statistischen Amtes des Kantons Zürich. Demnach spielt das Internet in der Zürcher Politik eine untergeordnete Rolle. Über diese Studie ist in der Neuen Zürcher Zeitung berichtet worden. Zitat aus der eDemokratie: „In Sachen Propaganda erhalte noch immer die traditionelle Werbung in den Printmedien am meisten Beachtung. Anschliessend folgen Plakatwerbung und Flugblätter im Briefkasten, so die NZZ weiter. Der Gebrauch des Internets werde aber in der Zürcher Politik noch immer sehr selten genutzt. Nur Standaktionen oder Podiumsveranstaltungen würden Wähler noch weniger beachten als das Internet.“ Einflussreiche Politblogs sind nach meinem Kenntnisstand in der Schweiz weit und breit nicht auszumachen. (Ich bin an Gegenbeispielen interessiert, so es sie gibt: bitte Kommentarfunktion nutzen.) Abschliessend wäre die Frage interessant, inwieweit und inwiefern in Zürich grundsätzlich über Politik Aufmerksamkeit zu binden ist…
„Alle Blogger sind Exhibitionisten“
Wie man sein Blogs in die vorderen Plätze der Statistiken treibt? Nicht ganz (aber doch irgendwie) ernst gemeinte Tipps aus einem Schweizer Blogclan:
Erstens: Klar, eine gute Konzeptidee verspricht einiges. Das Bildblog könnte als Beispiel dafür dienen. Schon der Bezugspunkt des Blogs, die Bild-Zeitung, ist auf die Masse hin angelegt. Und Stoff bietet das Original genug…
Zweitens: Angriffigkeit wird belohnt. Vor allem ein Angriff auf die Selbstverständnisse des Bloggens (des Bloggers) kann Frequenz bringen. Es bilden sich sofort Fraktionen, die gegenseitig auf sich aufmerksam machen, sich abgrenzen oder zuwinken. Ich denke dabei an einen Artikel wie: Stoppt die Blog-Exhibitionisten!. Angriffigkeit ist auch gekoppelt an die Möglichkeit, mit prägnanten Schlagzeilen aufzutreten. „Alle Blogger sind Exhibitionisten“, wäre ein solches Beispiel.
Drittens: Themen, die Medienschaffende oder Medien-Hobbyisten interessieren, finden die beste Resonanz. Jedenfalls kann man wissenschaftliche Inhaltsanalysen auf diese Weise deuten. (Die Wissenschaflter unter uns mögen mir die unzulässige Vereinfachung verzeihen.)
Viertens: Wenn es hie und da einen Verweis auf eine Webseite gibt, bei der etwas downloadbar ist, schadet das nie.
Fünftens: Wer Präsenz in anderen Blogs markiert, z. B. durch regelmässiges Kommentieren, wird stärker wahrgenommen. Zudem entsteht eine Art unausgesprochene Gegenseitigkeitsverpflichtung. Dies gilt auch für Blogroll-Einträge. Es lohnt sich, in dieser Hinsicht grosszügig zu sein.
Sechstens: Schau, dass du in einem „klassischen Medium“ hie und da genannt wirst. Eine Nennung im Spiegel , in der Neuen Züricher Zeitung oder im österreichischen Standard ist besonders hilfreich, wenn auch schwierig zu erreichen.
Siebtens: Ganz grundsätzlich lohnt es sich, dem Blog ein unverkennbares thematisches Profil zu geben. Die User müssen wissen, was sie erwartet, wenn sie das Blog besuchen. Sie kommen dann öfters. Der Anteil der User, die etwas Konkretes suchen, ist bedeutend grösser als der Anteil der „Zufalls-Surfer“.
Achtens: Die Idee, die (aktive) Teilnahme an Konferenzen, Kongressen, Tagungen usw. würde die Frequenz verbessern, wird sich nicht als realistisch erweisen. Der Erfolg hängt vor allem von Massnahmen der Webpromotion ab. Mit Face-to-Face ist da nichts zu machen.
Neuntens: So wie man sich zu Beginn nicht erklären kann, weshalb das Blog so wenig Beachtung findet, so kann man sich mit der Zeit nicht mehr erklären, weshalb das Blog so viel Beachtung findet. Rechne mit diesem Kippphänomen: Erfolg steigert die Chance des weiteren Erfolgs…
Man kann dies alles – aus guten Gründen übrigens – unberücksichtigt lassen – und das Bloggen schlicht und einfach als spassige Freizeitbeschäftigung sehen. Das ist vermutlich die beste Empfehlung für viele Blogger: Blogspass bleibt hier als Stichwort. Nichts als Blogspass.