Schlagwort: Debatte

„Bei heissen Themen mitdiskutieren“

Manfred Weise und Reto Eugster befassen sich in einem heute in der Neuen Zürcher Zeitung erschienenen Artikel mit Seniorenzeitschriften. „Kritische Themen wie: Altersdiskriminierung, Warum verschwinden Moderatorinnen ab 50 von der Mattscheibe? und Senioren in Entwicklungsländern sucht man vergebens“, lautet ein Fazit. Doch was hier mehr interessiert: Der Artikel befasst sich überdies kurz mit den Internet-Angeboten für Senioren:

„Bei den Websites für Senioren gibt es noch vieles zu verbessern. Zumal eine Studie der Fachhochschule St. Gallen zeigt, dass ein Teil älterer Menschen Seniorenseiten tendenziell als ausgrenzend erlebt. Es gehe darum, am Internet grundsätzlich teilzuhaben und bei heissen Themen mitzudiskutieren – und nicht auf Spezialbezirke abgedrängt zu werden, so ein Rentner an einem Hearing der Fachhochschule St. Gallen.“

Mediendemokratisierung?

Unter Informatik und Medien äussert sich die Neue Zürcher Zeitung heute zu „Mediendemokratie“ und Weblogs.

„Die frohen Vorkämpfer von Mediendemokratie feiern die politischen Weblogs als Beitrag zur Befreiung der Bürger von der Bevormundung durch Journalisten. Ihr Glaube an die Realisierbarkeit einer egalitären Öffentlichkeit bleibt eine Illusion. Denn je mehr Akteure im Internet zu einer angeblich transparenten Politik und Gesellschaft beitragen wollen, umso unübersichtlicher und intransparenter wird letztlich die Kommunikation. Ohne publizistische Leithammel kann keine Gesellschaft funktionieren.“ (ras. NZZ, 15.9.2006)

Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, die Weblog-Bewegung derart eng mit dem Begriff der Mediendemokratie und den Ansprüchen nach Mediendemokratisierung in Zusammenhang zu bringen. Die Blog-Bewegung selbst beschreibt sich anders, mindestens hierzulande, wie Studienergebnisse zeigen. Und die Ansprüche sind in aller Regel auch „bescheidener“. Allerdings haben auch Weblogs, die sich nicht speziell auf politische Inhalte im engeren Sinne kaprizieren, politische Wirkung. Die verstärkt symmetrische Nutzung des Internets wird sich auswirken, z. B. auf die Selbstverständnisse der Medien, auf das Inseratvolumen (also die wirtschaftliche Basis der Zeitungen) und die Zahl der Zeitungsleser. Die Formulierung zu den „publizistischen Leithammeln“ bin ich bereit, als publizistischen Ausrutscher zu werten.

Werdstrasse 21

Wie stark die Gratis“zeitung“ 20Minuten an der offenen Meinungsbildung interessiert ist, ist mir in den letzten Tagen erneut vor Augen geführt worden. Und vielen anderen auch. Siehe den Artikel im Pendlerblog. Obwohl gerade der Wirtschaftsteil der Zeitung immer wieder zu überzeugen vermag. Bei dieser Gelegenheit sollte sich der Zeitungskonsument vergegenwärtigen, wie die Zürcher Adresse von 20Minuten lautet: Werdstrasse 21.

Siehe auch Jürg Stuker im Namics-Blog:

„Das bricht auf meiner Sicht mit allem, was vernünftig ist. Inbs. mit meinem Recht jemanden zu verlinken (das hat wohl mit Meinungsäusserung zu tun) wie auch mit dem wichtigsten Grundprinzip des WWW…“

Bloggen um Blogger abzuwehren?

Gespräch mit dem Geschäftsleiter einer Non-Profit-Organisation. „Ich habe“, führt er ein, „im Tagi gelesen, dass Blogger zum Teil heftig gegen Firmen und Organisationen, die ihnen nicht passen, vorgehen. Wie können wir uns schützen?“ Und dann die Schlüsselfrage: „Sollen wir selber bloggen?“ Bloggen, um Blogger(meinungen) abzuwehren?

Weiterlesen

Mehr „handwerkliche Qualität“ für die Blogwelt?

Robert Stark, Geschäftsführer der Stark Content GmbH, bloggt seit relativ kurzer Zeit im eigenen Weblog Stark Content. Aktuell gibt es von ihm einen Beitrag zur „handwerklichen Qualität“ von Blogs. Stark stellt dem „Modell“ Spontan-Bloggen einige Risiken gegenüber. Das Problem bei seiner Argumentation ist meines Erachtens nur: „Weblog“ ist eine Bezeichnung für sehr unterschiedliche „Web-Auftritte“, obwohl man durchaus von einem „Weblog-Format“ sprechen kann. Und die Anforderungen (z. B. an Authentizität, Text-Kontext-Verhältnis, Rechtschreibung usw.) variieren stark – sagen wir mal – zwischen einem Teenager-Tagebuch und einem Corporate Blog. Der Quellennachweis wiederum spielt in wissenschaftlichen Blogs eine entscheidende, in einem Stadtklatsch-Blog kaum eine Rolle usw. Jedes Weblog begründet eine eigene Anspruchswelt. Weitgehend jedenfalls.

Corporate-Blogging: Europa zögert

Freitag ist „Medien & Informatik“-Tag bei der NZZ. Und auch heute gibt es einen Artikel über Blogging: Von Blogs, Phlogs, Vlogs und Flogs. Es geht um Online-Tagebücher für die Unternehmenskommunikation. Die NZZ zitiert Martin Nitsche und stellt fest: „Nur langsam setzen sich Blogs als Mittel der Unternehmenskommunikation auch in Europa durch. ‚Unter den deutschen DAX-30-Unternehmen hat ausser SAP oder IBM kein Unternehmen einen eigenen Blog‘, sagt Martin Nitsche, Geschäftsführer der Marketingagentur Proximity.“ Zum Artikel in der NZZ

Orientierung am Blogformat?

„Naja, ich hab zwar einige Besucher täglich, doch der grosse Ansturm bleibt … noch aus! Wie kann ich das ändern? Helft mir bitte weiter!!!!!!!“ Um Hilfe ruft die Studentin Barbara Zauser, angehende Medienpädagogin. Sie schreibt zurzeit an der Universität Innsbruck ihre Diplomarbeit zum Thema Corporate Weblogs – Einsatz im PR-Management-Prozess. Diesem Hilferuf nun hat sich Robert Basic angenommen. Er analysiert bei Basicthinking das „Touriblog“ St. Anton am Arlberg. Dabei arbeitet Robert Basic mit Kriterien wie: Weiterlesen