Medienpraxis.ch

Bloggen um Blogger abzuwehren?

Gespräch mit dem Geschäftsleiter einer Non-Profit-Organisation. „Ich habe“, führt er ein, „im Tagi gelesen, dass Blogger zum Teil heftig gegen Firmen und Organisationen, die ihnen nicht passen, vorgehen. Wie können wir uns schützen?“ Und dann die Schlüsselfrage: „Sollen wir selber bloggen?“ Bloggen, um Blogger(meinungen) abzuwehren?

Weblogs sind daran, in bestimmten Branchen das Verhältnis zwischen Kunde und Anbieter grundlegend zu verändern. Der unzufriedene Kunde ist besser denn je in der Lage, Oeffentlichkeit herzustellen bzw. Oeffentlichkeiten zu nutzen. Dies gilt beispielsweise ausgeprägt für die Tourismus-Branche, wo Kunden Hotels und Reiseanbieter bewerten. Allerdings ist die Blogszene offenbar nach wie vor darauf angewiesen, dass ihre Debatten in den „klassischen Medien“ wahrgenommen und über sie verbreitet werden.

Grundsätzlich kann Unternehmungen nur empfohlen werden, sich auf den Blog-Bühnen zu zeigen, sich einzumischen und einzubringen. Mit Vorsicht, Rückzug, Defensive usw. ist nichts zu verhindern. Risikovermeidungsstrategien sind riskant.

4 Kommentare

  1. Blogger sind Gerüchte orientiert. Das macht es für Marketingabteilungen schwierig auf Blogs rechtzeitig und richtig zu reagieren. Aber es gibt auch rechtliche Grenzen für Gerüchte. Das vergessen Blogger zu oft.

  2. oder „e-campaining“

  3. da gibts einige interessante Artikel unter dem Stichwort „online-campaigning“. z.b. auf telepolis.de

  4. Wenn es soweit sein wird, dass Klienten von Kliniken, Sozialdiensten, Heimen usw. bloggen, wird sich einiges in der medizinisch-psycho-sozialen Landschaft verändern. Dessen bin ich mir ganz sicher.