Schlagwort: Blogs

Bloggende CVP

Am Wochenende erscheinen bei uns in der Medienpraxis Blog-Tipps. Dies hat sich inzwischen eingebürgert. Nicht, dass wir nur Blogs vorstellen würden, deren Inhalte, Weltbilder, Perspektiven usw. uns besonders nahe liegen. Es geht darum, auf neue Blogs aufmerksam zumachen, die aus unterschiedlichen Gründen bemerkenswert sein können.

Heute verweisen wir auf das Weblog der CVP Luzern. Dass politische Parteien in der Schweiz bloggen, ist an sich schon eine Besonderheit. Ein Blog-Versuch der SVP ist gescheitert, jedenfalls wurde dieses Blog nach kurzer Zeit wieder geschlossen. Beim CVP-Blog hat man den Eindruck, dass die Beiträge thematisch tatsächlich auf den Hauptlinien der politischen Debatten liegen, und dass es um mehr als blosses Politmarketing geht. Das Blog ist seit rund sieben Monaten aktiv und wird von einem Team betreut.

Rechtliches für Blogger

Darf ich das bloggen?“ Spreeblick widmet sich den rechtlichen Rahmenbedingungen des Bloggens. Soweit ich das als Nicht-Jurist beurteilen kann, sind die Spreeblick-Hinweise auch für Schweizer Blogger interessant. Vielleicht lassen sich insgesamt folgende Regeln aufstellen. Diese decken nicht alle kritischen Rechtsbereiche ab, die durch das Bloggen berührt werden. Wer sich jedoch an die folgenden Punkte hält, kann einige Schwierigkeiten vermeiden:

– Beachte bei Namensgebung/Domain-Wahl Rechte wie das Markenschutzrecht.
– Kennzeichne Zitate und führe Quellen präzis an.
– Ein Artikel soll in der Regel aus mehr bestehen als aus einem „eingeklebten“ Zitat.
– Verwende keine Elemente (Bilder, Videos usw.), über deren Rechte du nicht verfügst.
– Achte auf das Recht am eigenen Bild (Vorsicht, wenn Personen abgebildet sind)
– Setze keine Links auf illegale Websites/Inhalte.
– Kennzeichne bei Links klar, dass du auf externe Ressourcen verweist.
– Unterlasse persönliche Beleidigungen.
– Kläre, unter welchem Rechtsschutz deine Beiträge stehen sollen (Creative Commons?).
– Führe ein korrektes Impressum.

Überprüfen, wo seine eigenen Texte im Web multipliziert worden sind, lässt sich übrigens mit CopyScape.

Damit dürften sich ein Teil der bestehenden Risiken einschränken lassen. Alle Angaben von einem Nicht-Juristen und schon deshalb: ohne Gewähr. Ergänzungen erwünscht, ebenso Korrekturen usw. Die Kommentarfunktion eignet sich für solche Rückmeldungen.

Mediendemokratisierung?

Unter Informatik und Medien äussert sich die Neue Zürcher Zeitung heute zu „Mediendemokratie“ und Weblogs.

„Die frohen Vorkämpfer von Mediendemokratie feiern die politischen Weblogs als Beitrag zur Befreiung der Bürger von der Bevormundung durch Journalisten. Ihr Glaube an die Realisierbarkeit einer egalitären Öffentlichkeit bleibt eine Illusion. Denn je mehr Akteure im Internet zu einer angeblich transparenten Politik und Gesellschaft beitragen wollen, umso unübersichtlicher und intransparenter wird letztlich die Kommunikation. Ohne publizistische Leithammel kann keine Gesellschaft funktionieren.“ (ras. NZZ, 15.9.2006)

Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, die Weblog-Bewegung derart eng mit dem Begriff der Mediendemokratie und den Ansprüchen nach Mediendemokratisierung in Zusammenhang zu bringen. Die Blog-Bewegung selbst beschreibt sich anders, mindestens hierzulande, wie Studienergebnisse zeigen. Und die Ansprüche sind in aller Regel auch „bescheidener“. Allerdings haben auch Weblogs, die sich nicht speziell auf politische Inhalte im engeren Sinne kaprizieren, politische Wirkung. Die verstärkt symmetrische Nutzung des Internets wird sich auswirken, z. B. auf die Selbstverständnisse der Medien, auf das Inseratvolumen (also die wirtschaftliche Basis der Zeitungen) und die Zahl der Zeitungsleser. Die Formulierung zu den „publizistischen Leithammeln“ bin ich bereit, als publizistischen Ausrutscher zu werten.

Blogs aus der Schweiz

Beim International Blog Award sind bis gestern folgende 15 16 17 Weblogs aus der Schweiz angemeldet worden:
Arlesheim Reloaded, M. Messmer
Blogwiese
BloxBox
BloggingTom
GedankenbörsenBlog
Glücksblog
Infomagazin zum Alltag der Generationen
JobBlog
Journalismus, Nachrichten von heute
Krusenstern
Kultpavillon
Leumund
Medienpraxis
Shibby
Starfrosch
Taberna Kritika
Travelblogger

Angaben ohne Gewähr. Wir sind mit dem Glücksblog vertreten. Ziel der Teilnahme ist, das Blog bekannter zu machen. Und es scheint, dass dies bereits mit der Anmeldung gelungen ist.

Update 1: Und schon ist es passiert, lieber Marcel Widmer, wir haben das geschätzte JobBlog vergessen. Der Fehler ist nun korrigiert…

Update 2: Habe nun auch die Medienpraxis zum Wettbewerb angemeldet.

WordPress.com wächst

Wer ein Weblog mit WordPress betreiben will, jedoch die Software nicht eigenhändig aufzusetzen und zu verwalten gedenkt, kann seit etwas mehr als einem Jahr WordPress.com nutzen. Unter dieser Adresse werden WordPress-Weblogs kostenlos gehostet. WordPress.com wird heute breit genutzt und hat soeben die Hardware-Ressourcen ausgebaut. Die Zeichen sind damit weiterhin auf Wachstum gesetzt.

Bloggen um Blogger abzuwehren?

Gespräch mit dem Geschäftsleiter einer Non-Profit-Organisation. „Ich habe“, führt er ein, „im Tagi gelesen, dass Blogger zum Teil heftig gegen Firmen und Organisationen, die ihnen nicht passen, vorgehen. Wie können wir uns schützen?“ Und dann die Schlüsselfrage: „Sollen wir selber bloggen?“ Bloggen, um Blogger(meinungen) abzuwehren?

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Wenig journalistische Ansprüche

Kommentar zum Fachbuch: Im LIT-Verlag ist in diesem Frühling das Buch Kopfjäger im Internet oder publizistische Avantgarde erschienen. Autor ist Matthias Armborst. Er ist selber als Blogger unterwegs. Das Buch enthält eine empirische Studie. Untersucht wird – verkürzt ausgedrückt – das Selbstverständnis von Bloggern, wobei die Studie auf einer relativ schmalen Datenbasis beruht. Dem gesamten Text liegt die Divergenz/Konvergenz-Thematik zugrunde, oder anders formuliert: Es wird gefragt, inwieweit Blogger Funktionen des recherchierenden Journalismus übernehmen (können). Dass dieses Verhältnis nicht im Eins-zu-eins-Format denkbar ist, ist zugleich Voraussetzung und Ergebnis des Buches. An diesem Punkt vermag das Buch wenig zu überraschen. Es zeigt sich, und dies spricht für die Blogszene, dass Blogger kaum journalistischen Erwartungen entsprechen wollen. Weiterlesen

„Grünes“ Weblog der SVP

Auch die SVP hat eines, und zwar bereits seit einigen Monaten, was mir lange Zeit entgangen ist, aber am Wochenende nun in der Sonntagszeitung zu lesen war. Die Rede ist von SVP-Weblog. Und die Artikel des „grünen“ Blogs lösen teilweise heftige Kommentarreaktionen aus, was mir natürlich gefällt, beispielsweise wenn der Autor vom neuen „Drogenbekämpfungskonzept“ der Partei berichtet.

Zweite Runde: Studienblogs

Ab morgen startet die Hochschule für Angewandte Wissenschaften St. Gallen, Fachbereich Soziale Arbeit, das Projekt Studienblogs neu. Es handelt sich um die zweite Phase, an der in zwei Studienmodulen rund 100 Studierende teilnehmen. Die Ergebnisse der ersten und zweiten Projektphase werden schliesslich im Rahmen eines schulenübergreifenden E-Learning-Projektes ausgewertet. Positive Erfahrungen konnten in der ersten Phase gemacht werden. Die Weblogs bieten Gelegenheit zur Diskurspraxis. Weblogs ermöglichen, so die Projektverantwortlichen, die Rückgewinnung der Schriftlichkeit und bieten Möglichkeiten zum Debattieren. Siehe auch: Studienblogs – erste Auswertung.