Kategorie: Wissenschaft

Wissenschaftlichen Austausch erleichtern

„Die Verbreitung von Forschungsergebnissen über spezielle, für den Nutzer kostenlos zugängliche Plattformen im Internet (Open Access) wird von einem Grossteil der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Fachbereiche befürwortet“, berichtet Heise. Die Studie (der Deutschen Forschungsgemeinschaft) liegt als PDF-Datei zum Download bereit. Zum Heise-Artikel… [via BildungsBlog, Stephan Mosel]

Update
siehe auch den Beitrag vom 4.8.2005 in Text & Blog

Einflusslose Politblogs in der Schweiz

Das Blog eDemokratie zitiert eine Studie des Statistischen Amtes des Kantons Zürich. Demnach spielt das Internet in der Zürcher Politik eine untergeordnete Rolle. Über diese Studie ist in der Neuen Zürcher Zeitung berichtet worden. Zitat aus der eDemokratie: „In Sachen Propaganda erhalte noch immer die traditionelle Werbung in den Printmedien am meisten Beachtung. Anschliessend folgen Plakatwerbung und Flugblätter im Briefkasten, so die NZZ weiter. Der Gebrauch des Internets werde aber in der Zürcher Politik noch immer sehr selten genutzt. Nur Standaktionen oder Podiumsveranstaltungen würden Wähler noch weniger beachten als das Internet.“ Einflussreiche Politblogs sind nach meinem Kenntnisstand in der Schweiz weit und breit nicht auszumachen. (Ich bin an Gegenbeispielen interessiert, so es sie gibt: bitte Kommentarfunktion nutzen.) Abschliessend wäre die Frage interessant, inwieweit und inwiefern in Zürich grundsätzlich über Politik Aufmerksamkeit zu binden ist…

Inhaltliche Strukturen deutschsprachiger Weblogs

Frank Unger hat seine Magisterarbeit – Die Blogosphäre- Inhaltliche Strukturen deutschsprachiger Weblogs, eine Analyse von publizistischen Potenzialen und thematischen Schwerpunkten – nun im Internet veröffentlicht (PDF, 114 Seiten). Unger hat an der TU Dresden studiert. Die Arbeit ist erhellend, bringt neue Erkenntnisse und fundiert bisherige Annahmen wissenschaftlich. Zitate:

„… Sind Weblogs ein gigantisches kommunikationswissenschaftliches Experiment unter unkontrollierbaren Bedingungen…“ (4)

„Vielleicht sind es nicht die Inhalte von Weblogs, sondern die im Verlauf der Ausformung des Mediums entwickelten technologischen Innovationen, die die öffentliche Kommunikation revolutionieren werden.“ (55)

„Die meist zitierten Medien der deutschsprachigen Blogosphäre sind also mit erheblichem Abstand Spiegel Online und die Internetpräsenz des Heise-Verlags.“ (71)

„Einige politische Einträge sind vorhanden, aber es kann kaum behauptet werden, dass die deutsche Weblogcommunity von der Diskussion politischer Themen geprägt ist.“ (81) Allerdings deutet anderes darauf hin, „dass Politik an den weniger stark vernetzten Rändern der Blogosphäre durchaus eine nennenswerte Rolle spielt“ (84)

„Die Beiträge, die den Blick nicht nach innen richten, behandeln bevorzugt in weiterem Sinne medienrelevante Themenbereiche … Das deutet darauf hin, dass Weblogs noch nicht in starkem Masse als öffentlichkeitswirksames Medium hervortreten, sondern vor allem von internetaffinen und in zweiter Linie am Funktionieren von Massenmedien interessierten Akteuren genutzt werden.“ (90)

Die Zitate sollen das Interesse für den ganzen Text wecken. Es lohnt sich, die 114 Seiten in Angriff zu nehmen. Garantiert! [via Plasticthinking]

Also doch

Also doch, werden die einen sagen (und die das sagen, sind vermutlich weiblich): „Der typische Wikipedianer ist männlich (88%), arbeitet Vollzeit (43%) und lebt als Single (51%). Aber: Den typischen Wikipedianer gibt es so natürlich nicht. So leben z. B. fast ebenso viele Teilnehmer, insgesamt 42%, in einer Partnerschaft (feste Partnerschaft 27%, verheiratet (15%).“ Netbib macht auf diese Studie aufmerksam, welche zurzeit an der Uni Würzburg realisiert wird. Zitiert habe ich aus dem ersten Zwischenbericht (PDF)

Blogszenen als Interpretationsgemeinschaften

Im Rahmen des Workshops Interpretationsgemeinschaften am vergangenen Samstag haben wir drei Behauptungen vorgestellt, die schliesslich als Diskussionsanstoss genutzt wurden. Hier die Ausgangsformulierungen für den Workshop:

1. Schwächen und Stärken: Es sind gerade die vermeintlichen Schwächen der internetbasierten Kommunikation – z. B. ständig miterzeugte Unverbindlichkeitseffekte -, welche Kommunikation in Gang setzen.

2. „Demokratisches“ Potenzial, aber…: Dass die internetbasierte Kommunikation über ein „demokratisches Potenzial“ verfüge, bedeutet nicht, dass vermehrt Formen der Partizipation praktikabel oder praktiziert werden. (Dass es kostengünstige Videokameras gibt, führt nicht zur Verbreitung des Bürgerfernsehens.) Die entscheidende Frage ist, welche Nutzungsoptionen sich herauszubilden vermögen und sich im Gebrauch etablieren.

3. Interpretationsgemeinschften: In Blogszenen haben sich klare Regeln herausgebildet (Joachim Höflich: Adäquanzregeln und prozeduralen Regeln), die den Möglichkeitshorizont bestimmen/einschränken. Im Sinne von Höflich bilden diese Szenen Interpretationsgemeinschaften (Höflich, 2005; Mensch, Computer und Kommunikation).

Aufstieg der Mobiltelefonie

Martin Hofmanns EduBlog ist zu entnehmen, dass 90 Prozent der 12- bis 19-jährigen Jugendlichen in Deutschland (mindestens) ein Mobiltelefon besitzen. Hofmann bezieht sich dabei auf die JIM-Studie von 2004 (siehe im EduBlog). Da die Mobiltelefonie in den letzten Monaten nochmals wesentlich kostengünstiger geworden ist (jedenfalls in der Schweiz), werden inzwischen auch die Jugendlichen mehr telefonieren als im vergangenen Jahr. Der selben Studie ist auch zu entnehmen, dass sich die männlichen Jugendlichen nicht mit einer E-Mail-Adresse zufrieden geben. Anders als die Mädchen…