Der Spreeblick veröffentlicht unter dem Titel Zeit für eine Blog Etiquette? den Entwurf eines möglichen Blog-Codex. Darauf macht uns Robert Basic aufmerksam.
Kategorie: Debatte
Orientierung am Blogformat?
„Naja, ich hab zwar einige Besucher täglich, doch der grosse Ansturm bleibt … noch aus! Wie kann ich das ändern? Helft mir bitte weiter!!!!!!!“ Um Hilfe ruft die Studentin Barbara Zauser, angehende Medienpädagogin. Sie schreibt zurzeit an der Universität Innsbruck ihre Diplomarbeit zum Thema Corporate Weblogs – Einsatz im PR-Management-Prozess. Diesem Hilferuf nun hat sich Robert Basic angenommen. Er analysiert bei Basicthinking das „Touriblog“ St. Anton am Arlberg. Dabei arbeitet Robert Basic mit Kriterien wie: Weiterlesen
Gutfeldt-Kritik: Versuch einer Antwort
Matthias Gutfeldt kritisiert in seinem Blog zu Blog.ch die Blog-Codex-Initiative, die einige Weblogs gemeinsam gestartet haben (eDemokratie, KBlog, Medienpraxis.ch). Gerne greifen wir von der Medienpraxis einige seiner Anregungen auf: Weiterlesen
„Verschwendung an Lebenszeit“
Vor fünfzig Jahren begann das TV-Zeitalter in Österreich, genau am 1. August 1955. Vieles spricht dafür, dass sich der gesellschaftliche Stellenwert des „Leitmediums“ weiterhin stark verändern, relativieren wird. Untersuchungen zeigen, dass im Gegenzug das Internet an Bedeutung gewinnt. Die österreichische Zeitschrift Profil widmet sich aktuell der Geschichte und der Zukunft des Fernsehens (Nr. 31, 36. Jg., 84ff). Speziell pointiert äussert sich in einem Essay der Künstler und Medientheoretiker Peter Weibel „über das alte und das neue Fernsehen“. Über die Zukunft des Fernsehens sagt er zuspitzend:
„Die Mehrheit dieser Fernsehzuschauer wird von jenen Mitgliedern der Gesellschaft gebildet werden, die vom produktiven Leben ausgeschlossen sind, also Pensionisten, Arbeitslose etc. Nur dieses Publikum wird jene Verschwendung an Lebenszeit auf sich nehmen, die es bedeutet, das heutige Fernsehprogramm überhaupt zu konsumieren“.
Eine Alternative sieht Weibel in der Verbindung unterschiedlicher „Medien“: „Das Ergebnis [einer solchen Verbindung] wird eine neue, durch Interaktivität bestimmte Form des Erzählens sein.“
E-Learning ohne Bildungsanspruch?
Jochen Robes widmet sich – mit Bezug auf Gabi Reinmann, Uni Augsburg – in seinem bekannten WeiterbildungsBlog dem Verschwinden der Bildung aus der E-Learning-Diskussion. „Stattdessen [statt über Bildung zu diskutieren] versucht man jedoch, halbherzig Brücken zu schlagen (‚Bildungstechnologie‘), oder man konzentriert sich auf Teilaspekte wie die Flexibilisierung und Modularisierung von Lerninhalten (‚Reusable Learning Objects‘).“ Zum Artikel von Robes…
95 oder 99 Prozent?
„Bis zu 95 Prozent der E-Mails sind Müll“: Dies ist der Titel eines Artikels vom 3.8.2005 im TecChannel. Kann das sein? Nur so wenig? Bei mir sind es satte 99 Prozent. Über kurz oder lang werde auch ich einen E-Mail-freien Tag einführen müssen. Konkret: Alle E-Mails, die an einem Freitag bei mir ankommen, sind gelöscht, bevor sie von mir wahrgenommen werden. Wer schreibt mir das Filterskript? Zum Artikel im TecChannel…
Gut gefallen hat mir früher auch die Lösung des Sunflyers…
Wer wird gleich die Machtfrage stellen?
Die Idee, dass sich Weblogs „regelfrei“ entwickeln würden, sofern nur keine formulierten Leitideen bestünden, ist mindestens verwegen. Die Blogszene insgesamt ist (selbstverständlich) hochgradig geprägt durch Regelsysteme und ist weitgehend ritualisiert. Wer es in welche Blogroll nicht schafft, wer wo nicht zitiert wird usw.: Solches werden die wenigsten Insider gewillt sein, als Zufall zu begreifen. Gerade die Neueinsteiger wissen (oder spüren), welche Selektoren wirken. In der Kommunikationswissenschaft wird von prozeduralen Regeln gesprochen, welche den Ablauf einer Kommunikationsepisode – hier in einem Blog – bestimmen (rahmen). Forschungsarbeiten dazu liegen vor, z. B. vom Bamberger Soziologen und Blogger Jan Schmidt (Studientext, PDF, z. B. ab Seite 15).
Damit nun ist nicht ausgesagt (und schon gar nicht bewiesen), dass es sich lohnt, Leitideen für das Bloggen zu formulieren, wie es zurzeit elf Blogs und zwölf Personen aus der Schweizer Blogszene versuchen.
Aber vielleicht lohnt es sich, die polemisierende Frage zu stellen, in welchem Interesse nun das Formulieren von Leitideen nicht sei. Weiterlesen
Blogethik: Diskussion gestartet
Wir – das Weblog Medienpraxis.ch – schlagen auf Anregung von KBlog, E-Demokratie und Blog.ch vor, die Diskussion um Fragen der Blogethik in einem Wiki systematischer anzugehen. Vier oder fünf Blogger können den Prozess moderieren und in ihren Blogs kommentierend begleiten. (Anfragen sind von uns her bereits erfolgt.) Wer als Diskussionsteilnehmer mittun will, ist dazu eingeladen. Zugang auf die entsprechenden Projektseiten des Wikis gibt es mit dem Login BlogEthik und dem Passwort medienpraxis. Bitte beachtet die Gross- und Kleinschreibung. Zum Wiki: www.sozialinformatik.ch/wiki.
Updates:
– Hinweis von BasicThinking
– aktuellere Liste im KBlog
Blogstatistiken sind nicht wichtig…
Wirklich nicht? Jedenfalls genügen diese Statistiken häufig den Anforderungen nicht, die man nach den Regeln des Fachs zu stellen gewohnt ist. Vielleicht müsste die Einstiegsbehauptung umformuliert werden: Blogstatistiken könnten wichtig sein, wenn sie aussagekräftiger wären. Wie auch immer, das ist eine andere Diskussion. Aber nun dies! Matt Mullenweg, seines Zeichens WordPress-„Chefentwickler“ erreicht mit einem Weblog eine Vernetzungsquote (Technorati) von – man glaubt es nicht! – 36’414 Links. (Hier einige Zahlen zum Vergleich.)
Eine Frage der Blog-Ethik?
Zur Vorgeschichte: Das Politblog ignoranz.ch verweist auf den Zürcher Tages-Anzeiger. „Eine Schweizerin mazedonischer Abstammung wird von den APS Reinigungen GmbH diffamiert“, ist dort im Zusammenhang mit einem Gerichtsverfahren zu lesen (Tages-Anzeiger vom 24.6.2005). Im Unterschied zum Tages-Anzeiger fügt ignoranz.ch jedoch eine Liste mit Kundinnen und Kunden der Reinigungsfirma bei (Quelle: ignoranz.ch). Aufgeführt sind pikanterweise einige soziale Einrichtungen.
Ein Bewertungsversuch: Das KBlog bewertet – unter dem Titel Bloggen ohne journalistische Ethik? den Vorfall differenziert und leistet damit einen wichtigen Diskussionsbeitrag. Zum Artikel im KBlog…