Vor fünfzig Jahren begann das TV-Zeitalter in Österreich, genau am 1. August 1955. Vieles spricht dafür, dass sich der gesellschaftliche Stellenwert des „Leitmediums“ weiterhin stark verändern, relativieren wird. Untersuchungen zeigen, dass im Gegenzug das Internet an Bedeutung gewinnt. Die österreichische Zeitschrift Profil widmet sich aktuell der Geschichte und der Zukunft des Fernsehens (Nr. 31, 36. Jg., 84ff). Speziell pointiert äussert sich in einem Essay der Künstler und Medientheoretiker Peter Weibel „über das alte und das neue Fernsehen“. Über die Zukunft des Fernsehens sagt er zuspitzend:

„Die Mehrheit dieser Fernsehzuschauer wird von jenen Mitgliedern der Gesellschaft gebildet werden, die vom produktiven Leben ausgeschlossen sind, also Pensionisten, Arbeitslose etc. Nur dieses Publikum wird jene Verschwendung an Lebenszeit auf sich nehmen, die es bedeutet, das heutige Fernsehprogramm überhaupt zu konsumieren“.

Eine Alternative sieht Weibel in der Verbindung unterschiedlicher „Medien“: „Das Ergebnis [einer solchen Verbindung] wird eine neue, durch Interaktivität bestimmte Form des Erzählens sein.“