Es zeichnet sich ab, in welche Richtung sich die Social-Media-Geschäftsmodelle differenzieren werden. YouTube bietet seit kurzem eine Bezahlversion an. Facebook soll daran sein, ebenfalls eine solche einzuführen. Inwieweit eine Bezahlversion schliesslich vor einer „Datenausbeutung“ schützen wird, ist zurzeit unklar. Evernote übrigens zeigt erfolreich, wie ein solches Modell in der Praxis aussieht, wenn auch die Bezahlquote beim Wissensmanager – für meinen Geschmack jedenfalls – nach wie vor tief ist.
Autor: redaktion
Die Information, die sich selber erübrigt
Kommunikation zeitlich eng zu binden, entgegen dem Trend der Enttemporalisierung von Kommunikation (= „endgültige“ Archivierbarkeit), ist das Anliegen hinter Tools wie SnapChat. Philippe Wampfler hat am Seminartag Lehrgang OnlineServices dieses Phänomen kurz diskutiert. In diesem Zusammenhang lohnt es sich auch, vor allem im Hinblick auf professionelle Anwendungen, das Konzept Silent Circle anzuschauen. Phil Zimmermann, der „PGP-Papst“ steckt hinter diesem Projekt, https://silentcircle.com.
Das Bestreben, Information „flüchtig“ zu halten, ist interessant und es lohnt sich zu untersuchen, wie sich beispielsweise die SnapChat-Kommunikation Jugendlicher entwickelt/verändert. Einen Eindruck davon bekommt, wer die Kommentare von Jugendlichen zum Tool bei GooglePlay liest. Bin gespannt auf die weitere Entwicklung…
Kinder wissen, was mit dem Web anzufangen ist
MPFS-Studie 2012: Facebook und YouTube sind die wichtigsten Bezugspunkte für Kinder im Internet, so lässt sich ein zentrales Ergebnis der aktuellen Studie zusammen fassen. Interessant ist, dass Kinder offenbar klar Web-Adressen benennen können und deutliche Vorstellungen davon haben, was sich mit dem Internet (bzw. mit dem Web 2.0) anfangen lässt. (Es könnte sein, dass die hier befragten Kinder klarere Antworten haben als z.B. ich ;-)
Alte Computer auf die Reise schicken
Schöner Traum, Wirklichkeit: „Alte Computer erfüllen Kinderträume“. Details bei Greenbyte…
Facebook als Teenager-Schutzinstanz
Schön, wenn Facebook bald die heutigen Altersheime virtualisiert (Zuwachs bei den heute über 45-Jährigen, Abwanderung der 18- bis 25-Jährigen) und zu einem Verein mit einer überschaubaren Anzahl Engagierter wird. Das kann nur in unserem (45plus) Sinn sein. Dann haben wir, nebst den Museen, einen zweiten Ort, an dem wir vor Teenagern geschützt sind ;-)
WordPress 3.6 im Anmarsch
Von WordPress 3.6 gibt es bereits eine Beta-Version. Interessant ist z.B., dass nun Video- und Audio-Beiträge ohne die Installation eines Plagins beigefügt werden können. Zudem gibt es ein neues Standarddesign, das Twentythirteen, siehe Design-Demo.
Drei Tipps zum Wochenstart
Yahoo Mail lässt sich neu mit der Dropbox verbinden. Auf diesem Weg können Anhänge direkt in der Dropbox gespeichert werden. Auch andere Vorteile sind offensichtlich. (Bei mir war diese Funktion heute allerdings noch nicht aufgeschaltet.)
Ein „revolutionäres Cloud-Computing“ bietet Mikago, Die Fallstudien verdeutlichen das Potenzial dieses Ansatzes: Es gibt den kompletten Desktop aus der Cloud.
Twitter ermöglicht Kontakte von hoher Qualität (= Verbindlichkeit, Kontinuierlichkeit usw.). Mit Tweepi können diese professionell verwaltet werden: http://tweepi.com.
Wählt, was der Community nicht genehm ist
Eine kleine Polemik unter Freunden
„Ethos“, „Ethik“, „Moral“, „Verantwortung“ usw.: Das sind die Themen, welche die Community Sozialer Arbeit für die nächste Bodenseetagung offenbar favorisiert. Crowdsourcing hat zu diesem Themen-Ranking geführt, so vermute ich aufgrund einer Facebook-Meldung von Stefan.
Klar, denke ich mir, solche Themen schwimmen obenauf, sobald tagungsorientiert die Schwarmintelligenz Sozialer Arbeit angestossen wird. Denn diese Themen, besser: diese LABELS, versprechen als Tagungs- oder Kongressthema mindestens drei Vorteile:
Erstens: Sie schliessen an die GROSSEN ERZÄHLUNGEN an, und es muss niemand befürchten, dass an einer solchen Tagung jemand anders gemeint sein wird als DIE ANDEREN. Zudem fehlt GROSSEN ERZÄHLUNGEN der Mechanismus, sich selbst zu beschränken.
Zweitens: Angesichts der Mängelwelt, in der wir zu leben haben, öffnen solche Themen einen Horizont an Erwartungen, der jeden nächsten Schritt zwingenderweise in eine ferne Zukunft verlegt.
Zugegeben, diese beiden Punkte haben lediglich die Qualität stichwortartiger Einwürfe. Deshalb – drittens – mein gewichtigster Punkt ausformuliert:
Diese Labels verhindern, dass Soziale Arbeit mit ihren Risiken in das Blickfeld gerät (z.B. Literaturhinweis: Peter Schallbergers Studie). Auf diese Weise wird vermieden, dass beispielsweise darüber diskutiert werden muss, wie GENAU die Bedürfnisse, Interessen und Meinungen von Klientinnen und Klienten in den Berichten, Akten und Gutachten Sozialen Arbeit repräsentiert sind. Es geht nicht KONKRET um den Alltag der KLEINEN ERZÄHLUNGEN, nicht um Schattentexte einer Hilfe, die als solche oft nicht erlebt wird, nicht um Routinen der Sozialdisziplinierung oder aktuelle Prozesse der Deprofessionalisierung.
Vorschlag für einen mutigen Schritt: Wählt ein Tagungsthema, dass der Community nicht genehm ist: wählt ein unanständig konkretes Thema. Stösst konstruktiv eine wichtige Diskussion an, zu einem Thema, das zurzeit nur auf einer abgedunkelten Seite der Agenda zu entziffern ist.
Und wenn ihr es nicht so macht, wie ich es hier empfehle, komme ich trotzdem an die Tagung, um engagiert und konstruktiv mitzudiskutieren.
(Diskussion Facebook-Fachgruppe IFSA)
Meiden Teenager Museen und bald auch Facebook?
In diesen Tagen zu lesen: Die „sozialen Medien“ würden vergreisen. Tatsächlich: Ein starker Begriff wie „Vergreisung“ wurde in die Diskussion eingeführt. Sind bald nebst den Museen auch die sozialen Medien teenager-freie Zonen?
Die Meldungen, wonach die „sozialen Medien“ vergreisen würden, sind, wie soll ich sagen, beleidigend, jedenfalls für alle, die älter als 38,7 Jahre sind. Das Medianalter der Facebook-Nutzer wird in einer aktuellen Studie mit 38,7 angegeben (Quelle ComScore). Xing bringt es auf die Zahl von 43,8. (Leicht jünger werden die Nutzer von Twitter.)
Ja, ich bin älter als 38,7 und es will mir (nicht nur aufgrund meines Alters) nicht einleuchten, wieso das steigende Nutzungsalter in der Social-Media-Welt problematisch sein soll. Für alle, die sich Menschen im Alter von 38,7 gar nicht mehr vorstellen können: Wir essen in der Regel selbständig mit Messer und Gabel. Kolumnengeist (Spass) bei Seite: Es ginge darum, das steigende Nutzungsalter intelligenter zu thematisieren. Denn mit dem steigenden Nutzungsalter werden die ökonomischen Potenziale der „sozialen Medien“ besser und der Oekonomisierungstrend wird sich verstärken. Diese Entwicklung ist folgenschwer und zeitigt Folgen, die so einfach nicht einzuschätzen sind. An dieser Stelle mit forscherischem Interesse anzuschliessen, wäre interessant.
Kurzes Leben der GoogleTools?
GoogleKeep ist das neueste Tool, das Google anbietet – ein Kommentar
Google ist eine Erfolgsgeschichte und Google ist zu vielen innovativen Ideen sowie Projekten fähig. Doch Google ist bekannt dafür, Tools umgehend vom Markt zu nehmen, sobald es bei der Marktdurchdringung „klemmt“. Das Aus des RSS-Readers von Google ist in diesem Zusammenhang heftig kritisiert worden. Dass praktisch gleichzeitig ein Dienst gestartet wird, der sich gegen Evernote richtet, die „Notizverwaltung“ GoogleKeep, ist meines Erachtens ungeschickt. Das Hauptargument für Google sind zurzeit die 5 GB, welche es kostenlos gibt. Das wird sich als nicht genug erweisen, um das ausgereifte und weit verbreitete Evernote zu torpedieren. Vermutlich ist es nicht falsch, mit einer kurzen Lebensdauer von GoogleKeep zu rechnen… Die Wette halte ich: Evernote wird sich nicht so rasch verdrängen lassen.