Schlagwort: SocialMedia

Online-Kettenbrief

Ich habe bei einem Online-Kettenbrief mitgemacht. Zugestellt bekam ich ihn von Marcel Widmer. Es geht darum, Fragen im eigenen Blog zu beantworten, die einem zugestellt werden – und diese Fragen schliesslich weiterzugeben. Hier das Ergebnis des Stöckchens:

Warum bloggst du?

Die Medienpraxis ist ein Gruppen-Notizbuch. Ich sehe, was den anderen wichtig ist und finde wieder, was ich für wichtig befunden habe. Über das Bloggen ergeben sich zudem interessante Kontakte. Wann das nicht zwei wichtige Gründe für das Bloggen sind? Aber vielleicht ist der dritte Grund entscheidend. Boggen ist eine schöne Beschäftigung, um die Zeit kaffeelöffelweise zu vertun.

Seit wann bloggst du?

Im November 1998 haben wir mit Sonews, heute Sozialjournal, begonnen. Seit 2001 antworte ich auf entsprechende Anfragen: „Ich bin ein Berliner Blogger.“

Warum lesen deine Leser deine Blogs?

Die Medienpraxis ist ein Gruppen-Weblog. In erster Linie bloggen wir für uns selbst. Abgesehen davon: Ich glaube, in der Medienpraxis liest, wer sich dafür interessiert, was uns interessiert.

Welche war die letzte Suchanfrage, über die jemand auf Deine Seite kam?

Wir werten Suchanfragen nicht aus.

Welcher Deiner Blog-Einträge bekam zu Unrecht zu wenig Aufmerksamkeit?

Dies trifft immer auf den jüngsten Artikel zu … Es bessert sich aber, sobald der Text älter wird.

Dein aktuelle Lieblings-Blog?

Zu meinen Lieblingen gehören keine Weblogs.

Welches Blog hast zu zuletzt gelesen?

Das Jobblog von Marcel Widmer. Oder war es das Blog von Namics? Es könnte auch Perun gewesen sein, das Blog des Webworkers aus Köln. Nein, jetzt bin ich mir ganz sicher: Es war Media Ocean. Mich interessiert gerade auch, was Martin Hofmann treibt oder was man auf den neuen Fotos von Dani Fels sieht.

An welche Blogs schickst du das Stöckchen weiter und warum?

An Martin Hofmann, Lokalheld, Martina Götsch (Fachhochblog), Dani Fels und Stefan Bucher. Diese Blogs besuche ich regelmässig und gerne. Der ausschlaggebende Punkt für mich ist das Engagement, das diesen Blogs zugrunde liegt.

Social Skills in Salzburg

In Salzburg findet am 23. und 24.4.2006 eine interdisziplinäre Fachtagung unter dem Titel Social Skills durch Social Software statt. Die tagungsstrukturierende Frage lautet: Erweitert die Verwendung neuer Internet-Technologien in Lehr-, Lern- und Wissensprozessen auch soziale Kompetenzen? Von aussen betrachtet, ist nicht klar, wie der Begriff der „sozialen Kompetenz“ im thematischen Kontext der Veranstaltung gefasst werden soll. Auf jeden Fall warten die Veranstalter mit interessanten Präsentationen und Workshops auf. Es geht um Fach-Weblogs, den Wiki-Einsatz beim (oder: zum?) kollaborativen „Wissensaufbau in einer Gemeinschaft“ oder um die E-Portfolio-Methode.

Corporate-Blogging: Europa zögert

Freitag ist „Medien & Informatik“-Tag bei der NZZ. Und auch heute gibt es einen Artikel über Blogging: Von Blogs, Phlogs, Vlogs und Flogs. Es geht um Online-Tagebücher für die Unternehmenskommunikation. Die NZZ zitiert Martin Nitsche und stellt fest: „Nur langsam setzen sich Blogs als Mittel der Unternehmenskommunikation auch in Europa durch. ‚Unter den deutschen DAX-30-Unternehmen hat ausser SAP oder IBM kein Unternehmen einen eigenen Blog‘, sagt Martin Nitsche, Geschäftsführer der Marketingagentur Proximity.“ Zum Artikel in der NZZ

„Alle Blogger sind Exhibitionisten“

Wie man sein Blogs in die vorderen Plätze der Statistiken treibt? Nicht ganz (aber doch irgendwie) ernst gemeinte Tipps aus einem Schweizer Blogclan:

Erstens: Klar, eine gute Konzeptidee verspricht einiges. Das Bildblog könnte als Beispiel dafür dienen. Schon der Bezugspunkt des Blogs, die Bild-Zeitung, ist auf die Masse hin angelegt. Und Stoff bietet das Original genug…

Zweitens: Angriffigkeit wird belohnt. Vor allem ein Angriff auf die Selbstverständnisse des Bloggens (des Bloggers) kann Frequenz bringen. Es bilden sich sofort Fraktionen, die gegenseitig auf sich aufmerksam machen, sich abgrenzen oder zuwinken. Ich denke dabei an einen Artikel wie: Stoppt die Blog-Exhibitionisten!. Angriffigkeit ist auch gekoppelt an die Möglichkeit, mit prägnanten Schlagzeilen aufzutreten. „Alle Blogger sind Exhibitionisten“, wäre ein solches Beispiel.

Drittens: Themen, die Medienschaffende oder Medien-Hobbyisten interessieren, finden die beste Resonanz. Jedenfalls kann man wissenschaftliche Inhaltsanalysen auf diese Weise deuten. (Die Wissenschaflter unter uns mögen mir die unzulässige Vereinfachung verzeihen.)

Viertens:
Wenn es hie und da einen Verweis auf eine Webseite gibt, bei der etwas downloadbar ist, schadet das nie.

Fünftens: Wer Präsenz in anderen Blogs markiert, z. B. durch regelmässiges Kommentieren, wird stärker wahrgenommen. Zudem entsteht eine Art unausgesprochene Gegenseitigkeitsverpflichtung. Dies gilt auch für Blogroll-Einträge. Es lohnt sich, in dieser Hinsicht grosszügig zu sein.

Sechstens: Schau, dass du in einem „klassischen Medium“ hie und da genannt wirst. Eine Nennung im Spiegel , in der Neuen Züricher Zeitung oder im österreichischen Standard ist besonders hilfreich, wenn auch schwierig zu erreichen.

Siebtens: Ganz grundsätzlich lohnt es sich, dem Blog ein unverkennbares thematisches Profil zu geben. Die User müssen wissen, was sie erwartet, wenn sie das Blog besuchen. Sie kommen dann öfters. Der Anteil der User, die etwas Konkretes suchen, ist bedeutend grösser als der Anteil der „Zufalls-Surfer“.

Achtens: Die Idee, die (aktive) Teilnahme an Konferenzen, Kongressen, Tagungen usw. würde die Frequenz verbessern, wird sich nicht als realistisch erweisen. Der Erfolg hängt vor allem von Massnahmen der Webpromotion ab. Mit Face-to-Face ist da nichts zu machen.

Neuntens: So wie man sich zu Beginn nicht erklären kann, weshalb das Blog so wenig Beachtung findet, so kann man sich mit der Zeit nicht mehr erklären, weshalb das Blog so viel Beachtung findet. Rechne mit diesem Kippphänomen: Erfolg steigert die Chance des weiteren Erfolgs…

Man kann dies alles – aus guten Gründen übrigens – unberücksichtigt lassen – und das Bloggen schlicht und einfach als spassige Freizeitbeschäftigung sehen. Das ist vermutlich die beste Empfehlung für viele Blogger: Blogspass bleibt hier als Stichwort. Nichts als Blogspass.