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Medienpädagogische Positionen

Elternabende sind seit Jahren dem Thema gewidmet, wie Kinder und Jugendliche mit „Neuen Medien“ umgehen (sollen). Die Diskussionen gründen in drei divergente medienpädagogische Positionen. Der Text zum Referat „Medienpädagogische Positionen“ (Zusammenfassung) seht als PDF-Datei zum Download bereit:

Medienpädagogische Positionen, 2008/2009, FHS St.Gallen, Reto Eugster

Standards für Mail-Kommunikation

Die Mail-Kommunikation belastet Geschäftsprozesse: Erstens expandiert die Mail-Kommunikation ständig. Zweitens zeigt die Mail-Kommunikation in Unternehmungen oft zeitraubende Mängel. Meinen Versuch, Standards für die Mail-Kommunikation zu formulieren, habe ich bei Google-Knol „abgelegt“…

Was ist ein Weblog?

Von Reto Eugster

Für eine interne Weiterbildung habe ich mit relativ knappen Worten und notizartig das zusammengefasst, was schon andere auf den Punkt gebracht haben. Ein Weblog, was ist das? Entstanden ist eine weitere Lektion eins.

Kunstwort

Bei „Weblog“ handelt es sich um ein Kunstwort: „Web“ steht für World Wide Web und „Log“ für Logbuch. Heute gilt in Anlehnung an das Logbuch: das Weblog und nicht etwa der Weblog. Von „Weblog“ abgeleitet ist in einem zweiten Wortschöpfungsakt der Begriff „Blog“ entstanden. „Blog“ und „Weblog“ werden synonym verwendet.

Definition

Weblogs sind technisch gesehen einfache Content Management Systeme. Quasi-Standard ist heute die kostenlos erhältliche Software WordPress (Opensource). Wer kein eigenes Weblog-System installieren will, kann sich bei Weblog-Serviceanbietern wie twoday oder wordpress.com „einmieten“ und in wenigen Minuten ein eigenes Weblog aufstarten.

Publizistisch gesehen werden in Weblogs notizartige, verweisungsintensive (Links), kommentierbare Kurzbeiträge (Micro Content) veröffentlicht. Weblogs werden besonders oft aktualisiert, in der Regel täglich, was sich auf das Suchmaschinen-Ranking positiv auswirkt.

Social Web

Weblogs dynamisieren das Internet und die Weblog-Bewegung ist weltweit zu einem bedeutenden Faktor geworden. Millionen von Weblogs sind inzwischen aufgeschaltet. Nun sind die Internet-User nicht länger auf die Konsumentenrolle fixiert, sie können sich einbringen, sie werden zu Editoren und Autoren. Weblogs spielen im Rahmen des Social Webs, einer community-orientierten Internet-Nutzung, eine wichtige Rolle.

Themenoffen

Weblogs können sich

– spezifischen Fachthemen widmen
– aus Projekten berichten
– Club/Vereins-Informationen enthalten
– politische Partizipation erleichtern
– für die Stadtteilkultur eine Rolle spielen
– Kunden-Communities bilden
– das Marketing eines Unternehmens beleben
– tagebuchartige Beiträge vereinen
– die interne Projektorganisation erleichtern
– oder für die Wissensorganisation genutzt werden usw.

Nebst Texten spielen Audio-Dateien und Videos in der Weblog-Szene eine wichtige Rolle.

Typisch für Weblogs ist:

1. Die Kurzbeiträge werden temporal und kategorial (Rubriken) geordnet. Temporal bedeutet hier: Der neueste Beitrag ist zuerst zu sehen, der älteste als letzter gelistet. Damit ist die Navigationshierarchie bei Weblogs flach.

2. Weblogs enthalten community-bildende Funktionen. Alle Beiträge sind kommentierbar und es gibt die Funktion des Trackbacks. Trackback bedeutet: Neue Artikel können im Kommentarfeld eines bestehenden Artikels automatisch verzeichnet werden. Dadurch entsteht ein Netz von Verweisungen.

3. Auch die Ping-Funktion gehört in diese Rubrik. Neue Artikel werden mittels Ping an Verzeichnissysteme gemeldet und dort gelistet. Technorati ist der bekannteste Blog-Verzeichnisdienst.

4. RSS steht für Really Simple Syndication. Es handelt sich dabei um ein Austauschformat. RSS bedeutet: Es kann ein Abonnement erstellt werden, mit dem Ziel, regelmässig Titel und Abstract von neuen Beiträgen aus einem Blogs zugestellt zu erhalten. Browser wie z. B. Firefox erhalten eine RSS-Funktion. Kostenlos kann auch der Feedreader genutzt werden.

5. Blogs enthalten so genannte Blogrolls. Blogrolls sind Verweisungen auf andere Weblogs, die dem Blogger besonders „am Herzen“ liegen.

Weblog-Arten

Weblogs lassen sich nach Textart, Thema und Funktion unterscheiden:

Textart: Hier geht es um die Bestimmung der Textsorte. Beispielsweise können narrative Stile von wissenschaftlichen unterschieden werden. Auch bestimmte journalistische Genres können unter dieser Rubrik eine Rolle spielen.

Thematizität: Welche Themenformation wird mit einem Weblog bedient? Wie eng oder wie lose ist die Bindung an eine thematische Schwerpunktsetzung, an ein Themenprofil?

Funktion: Hier nun steht die Funktion des Weblogs im Vordergrund. Was will das Weblog (im engeren oder weiteren Sinn) bewirken: unterhalten, politisch mobilisieren, Partizipationschancen steigern usw.

Arbeiten mit Freemind

Für das „informelle“ Freemind-Seminar von diesem Wochenende habe ich eine Map erstellt, die in das Thema einführt: Arbeiten mit Freemind (jpg). Freemind ist eine plattformübergreifende Open-Source-Software, mit der Mindmaps erstellt werden können. Die Dateien werden in einem offenen Format gespeichert (XML). Freemind fokussiert die Kernfunktionen des Mindmappings.

Corporate Blogs: Klaus Ecks führt ein

Buchbesprechung

Corporate Blogs heisst der neue – bei Orell Füssli erschienene – Text des „PR Bloggers“ Klaus Eck. Auf knapp 200 Seiten führt Eck in den unternehmensorientierten Einsatz von Blogs ein. Das Buch bietet eine kompetente, gut lesbare Einführung in das schillernde Thema. Eck bietet eine Typologie von Einsatzmöglichkeiten, er reflektiert Chancen und Risiken eines Blog-Einsatzes von Unternehmen, und er setzt profiliert Schwerpunkte: Immer wieder geht es um die zentrale Frage der Glaubwürdigkeit von Unternehmens-Blogs. Glaubwürdigkeit, nichts weniger als das, ist der Stoff, aus dem sich Blog-Erfolge zimmern lassen.

Ecks Text kann durchaus als eine Art Handbuch für Unternehmen verstanden werden, die sich überlegen, in die Business-Blogwelt einzusteigen. „So starten Sie erfolgreich ein Corporate Blog“, ist das Kapitel für all jene, die zu einer Einschätzung kommen wollen, was bei einem Blog-Start auf sie zukommt. Eck ist durchwegs konkret und umsetzungspraktisch, etwa wenn der klärt, was alles in eine Blog-Policy gehört, wenn er sich Gedanken zur digitalen Reputation macht oder wenn es um die Nutzung von Kundenfeedbacks geht. Dass sich der Text an den Umsetzungsmöglichkeiten orientiert, bedeutet nicht, dass es ihm an Differenziertheit mangle. Eck bietet einen nuancierten Text, bei dem auch schwierige Themen angesprochen oder mindestens angedeutet werden: Was tun, wenn die Blog-Kommunikation „entgleitet“?

Fazit: Ein empfehlenswertes Buch mit konkreten Handreichungen. Eck macht deutlich, dass Unternehmens-Blogs eine voraussetzungsreiche Sache sind. Das haben die Insider unter uns vielleicht schon geahnt. Aber Eck bietet systematisiert Gründe und Argumente, um diese Ahnungen zu konkretisieren.

Eck Klaus, 2007, Corporate Blogs – Unternehmen im Online-Dialog zum Kunden, Orell Füssli, Zürich

Rechtliches für Blogger

Darf ich das bloggen?“ Spreeblick widmet sich den rechtlichen Rahmenbedingungen des Bloggens. Soweit ich das als Nicht-Jurist beurteilen kann, sind die Spreeblick-Hinweise auch für Schweizer Blogger interessant. Vielleicht lassen sich insgesamt folgende Regeln aufstellen. Diese decken nicht alle kritischen Rechtsbereiche ab, die durch das Bloggen berührt werden. Wer sich jedoch an die folgenden Punkte hält, kann einige Schwierigkeiten vermeiden:

– Beachte bei Namensgebung/Domain-Wahl Rechte wie das Markenschutzrecht.
– Kennzeichne Zitate und führe Quellen präzis an.
– Ein Artikel soll in der Regel aus mehr bestehen als aus einem „eingeklebten“ Zitat.
– Verwende keine Elemente (Bilder, Videos usw.), über deren Rechte du nicht verfügst.
– Achte auf das Recht am eigenen Bild (Vorsicht, wenn Personen abgebildet sind)
– Setze keine Links auf illegale Websites/Inhalte.
– Kennzeichne bei Links klar, dass du auf externe Ressourcen verweist.
– Unterlasse persönliche Beleidigungen.
– Kläre, unter welchem Rechtsschutz deine Beiträge stehen sollen (Creative Commons?).
– Führe ein korrektes Impressum.

Überprüfen, wo seine eigenen Texte im Web multipliziert worden sind, lässt sich übrigens mit CopyScape.

Damit dürften sich ein Teil der bestehenden Risiken einschränken lassen. Alle Angaben von einem Nicht-Juristen und schon deshalb: ohne Gewähr. Ergänzungen erwünscht, ebenso Korrekturen usw. Die Kommentarfunktion eignet sich für solche Rückmeldungen.

Sozialinformatik: drei Orientierungen

Mein Eintrag von heute in der Wikipedia, der freien Enzyklopädie, zum Thema Sozialinformatik passt in dieses Blog, auch wenn es nicht mehr „Weblog Sozialinformatik“ heisst:

Sozialinformatik ist ein Fachbereich der Sozialen Arbeit, der sich in den letzten fünf bis zehn Jahren herausgebildet hat. Mit dem Begriff der Sozialinformatik sind inzwischen drei unterschiedliche Orientierungen verbunden:

1. Unter diesem Label können die Informatisierungsbestrebungen der Sozialen Arbeit selbst gefasst werden. Es stellen sich dann Fragen nach den optimalen Informatik-Lösungen für die Soziale Arbeit. Insbesondere geht es darum, sozialarbeitsspezifische Prozesse informatisch abbildbar zu machen.

2. Sozialinformatik kann auch als Fachbereich verstanden werden, bei dem es darum geht, Informations- und Kommunikationstechnologien im Sinne einer verbesserten gesellschaftlichen Partizipation von Betroffenen nutzbar zu machen. Damit sollen ein Fortschreiten der „digitale Armut“ oder der „digitale Spaltung“ verhindert werden. Denn gesellschaftliche Teilnahmechancen sind an die Möglichkeiten gekoppelt, Informationstechnologien zu nutzen.

3. Und drittens kann Sozialinformatik das Ineinandergreifen von technologischen und sozialen Entwicklungen fokussieren. In diesem Zusammenhang wird teilweise auch von „Soziotechnik“ gesprochen. Zurzeit werden die sozialen Folgen von technologischen und die technologischen Folgen von sozialen Entwicklungen in der Sozialen Arbeit weitgehend ausgeklammert.

Literatur, z. B.: Jurgovsky, Manfred (2002): Was ist Sozialinformatik? In: Neue Praxis, H. 3, 32. Jg., S. 297-303