[Reto Eugster] Prüfungen können als Zäsur angelegt sein, als Stichtagveranstaltung. Ein solches Vorgehen hat den grundsätzlichen Nachteil, dass Lernprozesse höchstens umständlich bewertbar sind. Ganz anders wird beim Lernportfoliomodell vorgegangen. Die Studierenden erbringen Leistungen im Hinblick auf ein individuelles, von ihnen mitgestaltetes Lernportfolio. Wesentlich beim Portfoliomodell ist, dass nun mittel- und längerfristige Lernprozesse in den Blick kommen. Immer dann, wenn es weniger um die Wiedergabe von bestimmten Inhalten, als um Lernen als Prozess geht, spricht einiges für das Portfolio-Modell. Bislang wurde an der FHS St. Gallen, Fachbereich Soziale Arbeit, mit einem Lerntagebuchsystem in diese Richtung gearbeitet. Ab Herbst 2004 sollen neu Weblog-Systeme zum Einsatz kommen. Für die Weblogs spricht, dass die Leistungen der Studierenden nun verstärkt Resonanz erzeugen können. Mehr noch: Die Beiträge der Studierenden müssen neu daraufhin angelegt werden, resonanzfähig zu sein und Anschlussfähigkeit zu erzeugen. Studierende reagieren auf Studierende, es entstehen Studierenden-Communities, wodurch informale und formale Lernaspekte ineinander greifen. Erste Erfahrungen? Wir werden darüber berichten.