Informationsabend am 11.5.2010 in Rorschach an der FHS St.Gallen: http://goo.gl/lE4L4
Schlagwort: Ostschweiz
Apps aus St.Gallen
Die FHS St.Gallen startet „Ende Frühling“ (Medienmitteilung) den neuen Zertifikatslehrgang „Creative Application Engineering“. Dabei erarbeiten die Teilnehmenden auch eine eigene App: http://goo.gl/FvAa7 (PDF, Medienmitteilung), Details zum Lehrgang: http://goo.gl/O0Yx3
Zu diesem Thema passt auch folgender Blogbeitrag von Andrea Back, „Innovative Ideen für eine Universitäts-App gesucht!“: http://www.learningwaves.unisg.ch/?p=3914
Lehrgang Online Services
Die FHS St.Gallen (http://www.fhsg.ch) hat das Masterstudium Sozialinformatik reorganisiert. Neu gibt es den Schwerpunkt Online-Services, Online-Beratung und Social Media in NPO. Der Schwerpunkt wird als Zertifikatslehrgang angeboten (25 Tage, berufsbegleitend). Zum Masterstudium gehören auch die Lehrgänge Informatik-Projektleitung und Medienpädagogik. Aus der Ausschreibung:
„Das Internet hat sich zum Alltagsmedium entwickelt. Dienstleistungen werden mehr und mehr über das Internet angeboten. Auch bei NPO spielen Online Services künftig eine wichtigere Rolle, beispielsweise als Online-Beratung. Hinzu kommen weitere Aspekte: Erfolgreiches Fundraising und Spendenmarketing baut auf die Möglichkeiten des Internets auf. Online-Medien bieten die Chance, den Dialog mit den Zielgruppen zu fördern. Oeffentlichkeitsarbeit muss angesichts von Social Media neu definiert werden. In diesem Lehrgang wird zentrales Know how für den Einsatz von „Neuen Medien“ im Sozial-, Bildungs- und Gesundheitswesen vermittelt.“
Informationen bestellen, weitere Infos auch an dieser Stelle
„Stadt als Bühne“ geht auf Reisen
„Stadt als Bühne“, ein Buch aus Rorschach über Rorschach. Selina Ingold und Mark Riklin haben es 2010 aufgelegt. Allein die Bindung des Buchs ist bemerkenswert, ist japanisches Kunsthandwerk. Nun berichtet das St. Gallen Tagblatt, dass „Stadt als Bühne“ eine Ausstellungtournee durch die Schweiz starten werde. Zum Tagblatt: http://goo.gl/mqPdD
Stadt als Bühne: http://stadt-als-buehne.ch/
Sozialinformatik in Rorschach
Daniel Suter referiert – mit viel Körpereinsatz
Gestern Abend fand an der FHS St.Gallen in Rorschach (Ostschweiz) der Sozialinformatik-Event 2010 statt. #sievent nennt sich die Veranstaltung. Sozialinformatik-Fachleute aus der Ostschweiz präsentieren sich aktuelle Projekte, so die Idee, welche der Community-Veranstaltung zugrunde liegt.
10 Jahre
Seit 10 Jahren sind die Fachbereiche Technik und Soziale Arbeit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in der Sozialinformatik engagiert. Sie bieten ein Masterstudium und einen Zertifikatslehrgang an. Vor allem in Medienpädagogik und Soziotechnik hat sich die Schule in den letzten Jahren profiliert.
50 Gäste, 5 Projekte
Rund 50 Gäste waren eingeladen, 5 Projekte wurden präsentiert. In der Eröffnung skizzierte Reto Eugster Entwicklungen, welche die Sozialinformatik in den letzten 10 Jahren prägten. „Welche Bedeutung hat Facebook für unsere Organisation im Sozialwesen?“ Eine Frage, die in letzter Zeit den Fachleuten der Sozialinformatik an der FHS St.Gallen vermehrt gestellt werde. Dabei stehe „Facebook“ oft für Social Media insgesamt.
Wissensmanagement auf Wiki-Basis
Simon Daiker von Namics stellt das Wissensmanagement-System von Namics vor, das auf Wiki-Technologie beruht. Seine Präsentation inspirierte Fragen nach der Uebertragbarkeit auf Sozialeinrichtungen. Es gelang Simon Daiker, verschiedene Transferoptionen aufzuzeigen und zu konkretisieren. Zwar seien umfangreiche Portallösungen auf dem Markt und ausgereifte Forensysteme usw. Wiki-Systeme böten weder eine ausgebaute Portal- noch eine Forenfunktionalität, seien jedoch als sinnvoller Kompromiss zu sehen und vor allem: Sie seien einfach zu bedienen, so Daiker.
Simon Daiker
Mobiles Lernen
Martin Hofmann zeigte – unter dem Stichwort Mobile Learning – zwei konkrete Möglichkeiten, wie Dokodare in der Schule genutzt werden könnte. Dabei konnten die Gäste bereits während der Tagung erste Gehversuche wagen. Bestechend die Idee, die Schulzimmertüre virtuell zu öffnen, das Lehr- und Lerngeschehen (live) über den Schulraum hinaus zu „organisieren“. Erste Versuche in diesem Bereich wurden im Lehrgang Medienpädagogik bereits realisiert, und zwar via „Mediengetwitter“.
Martin Hofmann
SMS-Beratung
SMS-Beratung für Kinder und Jugendliche, angeboten von der Pro Juventute, war das Thema des Mr. Online-Beratung, Roland Wittwer. Wittwer war zuvor für tschau.ch verantwortlich und konnte pointiert und umfassend in Chancen und Risiken der Online-Beratung einführen. Ein Teil von Kindern und Jugendlichen schaffe es zwar, eine Telefonberatungsnummer zu wählen, sei dann aber nicht in der Lage zu sprechen. Die SMS-Beratung biete nochmals neue Möglichkeiten, gerade in solchen Situationen.
Roland Wittwer
Tools für Fachkräfte der Sozialen Arbeit
Anwendungen für Fachkräfte der Sozialen Arbeit stellten Peter Niedermann von der Movis AG und Daniel Suter von KOSA vor. Die Movis AG bietet betriebliche Sozialarbeit an. Peter Niedermann zeigte den Prozess der Implementierung von Wissensmanagement bei Movis AG nach. Daniel Suter schliesslich führte in das Klientinformationssystem von KOSA ein. KOSA bietet aufsuchende Sozialarbeit. Aspekte der Qualitätssicherung über ein Klientinformationssystem wurden von Daniel Suter referiert und schliesslich im Plenum diskutiert.
Peter Niedermann
Daniel Suter
Medienpädagogik startklar
Am 5. November dieses Jahres startet der dritte Zertifikatslehrgang Medienpädagogik in Rorschach, in der Ostschweiz. Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften, FHS St.Gallen, und die Pädagogische Hochschule St. Gallen haben das Studium gemeinsam entwickelt. Auch bei der Durchführung engagieren sie sich gemeinsam: verwirklichte Interdisziplinarität.
Dass die Frage nach dem Umgang mit neuen Medien für Eltern, in der Schule, in der Sozialpädagogik, in der Soziokultur, im Bibliothekswesen usw. eine wichtige Rolle spielt, ist heute Allgemeingut. In den Medien werden oft „Gefahren“ der Mediennutzung fokussiert. Der Medienpädagogik wäre die Rolle zugedacht, pessimistische Zukunftsszenarien aufzuzeigen. Sie wird zur Warninstitution.
Dass solcher pädagogischer Kulturpessimismus ungeeignet ist, gesellschaftliche Entwicklungen aufzuhalten, zeigt die Geschichte. Dass es sinnvollere Möglichkeiten gibt, die Reflexion über Chancen und Risiken der Mediennutzung zu fördern, zeigt der Stand aktueller Medienpädagogik. Gerade die Medienforschung bietet solide Grundlagen für die Einschätzung aktueller Trends.
Das Studium Medienpädagogik macht Medienentwicklungen nachvollziehbar und verständlich. Diese werden in einen Zusammenhang zu gesellschaftlichen Entwicklungen gebracht. Dabei befähigt das Studium, medienpädagogische Ansätze in der Praxis umzusetzen: im Klassenzimmer und der Elternarbeit ebenso wie in der sozialpädagogischen Einrichtung, im Jugendzentrum, in der Kulturarbeit, bei der Online-Beratung oder im Alltag der Bibliothek (des Dokumentationszentrums).
Schwerpunkte des Studiums sind Medienforschung, Medienerziehung, Mediendidaktik, Mediengestaltung sowie Praxisprojekte. Der Lehrgang Medienpädagogik kann an das Masterstudium Sozialinformatik angerechnet werden. Weitere Infos…
Lokalblog aus Rorschach
In Rorschach führt der SP-Politiker Res Lerch ein „Wahlblog„. Dieses Blog befasst sich mit Themen rund um die Regionalentwicklung und ist über das ursprüngliche Ziel, Stimmen und politische Stimmung zu generieren, hinaus gewachsen. Inzwischen hat sich ein Kreis von Stammleserinnen und Stammlesern gebildet. Und auch an Kommentaren fehlt es nicht. Immerhin 13 Kommentare gibt es zum aktuellen Beitrag (16.11.2008).
Lerch hat die Weblog-Inhalte nun auch zwischen zwei Buchdeckel gepresst. „Blogologisches“ nennt sich das Buch zum Blog, das die Entwicklung der Community-Bildung gut nachzeichnet. Allerdings kann man am Beispiel dieses Buches einmal mehr aufzeigen, wo die Grenzen eines Transfers von Weblog-Beiträgen in das Buchformat sind.
Fazit: Lerch zeigt ein Beispiel, wie sich das Blog-Format für die Community-Bildung in lokalen Verhältnissen nutzen lässt. Er zeigt überdies, dass es eine Frage des Engagements ist, ob ein solches Vorhaben gelingt oder misslingt. Offensichtlich bringt Lerch das nötige Engagement auf.
Weitere Beispiele solcher Lokalentwicklungs-Blogs sind willkommen (siehe Kommentarfunktion).
Digitaler Generationengraben
Reto Eugster ist gemeinsam mit Ueli Hagger Leiter des Masterstudiums Sozialinformatik (und Herausgeber des Sozialjournals). Ihn interessieren Fragen der Risiko- und Technikakzeptanz. In diesem Zusammenhang beschäftigt er sich mit der Bedeutung konkreter Nutzungssettings im Hinblick auf Technikskepsis und Technikakzeptanz. Der Begriff des Nutzungssettings bezeichnet die soziale Situation, in der „Technik“ zur Anwendung kommt. Im „Autonom“, der „offiziellen Zeitschrift des Seniorenverbandes Nordwestschweiz„, geht er auf Fragen ein. Kann von einem digitalen Generationengraben die Rede sein?
Reto Eugster: „Die Tramfahrkarte gibt es via Handy, der Bankschalter ist auf das Format eines Automaten geschrumpft, wer digital und günstig fotografieren will, muss über PC-Kenntnisse verfügen, um die Bilder zu verarbeiten, wer über kein E-Mail verfügt, wird für sein Kontaktverhalten finanziell bestraft usw. Dies führt natürlich zur Ausgrenzung vor allem der Hochaltrigen, die nach wie vor im Internet unterrepräsentiert sind.“
Medienpädagogik startet definitiv in der Ostschweiz
Die FHS St. Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, und die PHR, Pädagogische Hochschule Rorschach, bieten gemeinsam einen Lehrgang Medienpädagogik, mit Start in rund zwei Monaten, an. Soviel dürfte bekannt sein. Neu ist nun aber, dass der Lehrgang zustande gekommen ist. Wie die FHS St. Gallen, Studienleiterin Martina Baerlocher, gestern informierte, kann von einem „ausgebuchten Lehrgang“ gesprochen werden. Die Leitung haben Selina Ingold und Martin Hofmann inne.
Medientagung 2007 in Rorschach
Zum ersten Mal ging heute die Ostschweizer Medientagung über die Bühne. Sie fand in Rorschach, in der Ostschweiz, zum Thema Mehr Internet – mehr Partizipation? statt. 110 Interessierte nahmen daran teil. Veranstaltet wurde der Event von der FHS St. Gallen, der Pädagogischen Hochschule Rorschach und der Namics AG.
Jürg Stuker, CEO Namics AG
Nach einer Einführung, die von den beiden mitveranstaltenden Schulen gestaltet wurde – von Selina Ingold, Reto Eugster und Martin Hofmann – ging es in drei Workshops um die Frage, inwiefern das Internet Chancen gesellschaftlicher Teilhabe verbessere. Dabei kamen auch technikinduzierte Ausschlussrisiken zur Sprache. Eröffnet wurde der Event von Sebastian Wörwag, dem Rektor der FHS St. Gallen: Mit einer Fantasie, wie künftig eine solche Veranstaltung ablaufen könnte – unterstützt von den Möglichkeiten des neuen „Mitmach-Internets“ – startete er in den Nachmittag. „Wer wird dann überhaupt noch anwesend sein wollen?“ Moderiert wurde die Tagung von Reto Eugster.
Es sei nicht die Technik, die das so genannte Social Web, das neue Internet, ausmache, sondern die sich verändernde soziale Konstallation. Das Internet würde mehr und mehr den alltäglichen Umgang der Menschen untereinander verändern. Darin waren sich die beiden Experten im Talk einig, Jürg Stuker von Namics und Jan Schmidt von der Universität Bamberg.
Martin Hofmann, Pädagogische Hochschule Rorschach, kam zum Schluss, dass sich die Frage der Partizipation insofern nicht mehr stelle, als das Internet bereits massenfähig geworden sei: „Es wird partzipiert, das sieht, wer die Mitglieder-Zahlen von YouTube oder Flickr studiert.“ Markus Glaser von Hallowelt wies darauf hin, dass Oeffentlichkeit herzustellen nicht zwingend bedeute, Einfluss auszuüben: „Lobbying wird gerade nicht in transparenten Öffentlichkeiten betrieben, Machtfragen werden nicht selten in Hinterzimmern und keineswegs öffentlich entschieden.“
Inwieweit durch die aktuelle Entwicklung hin zum „Mitmach-Internet“ neue Fragen gestellt oder alte Fragen verändert vorgebracht werden, musste schliesslich offen bleiben. Die Medienwissenschaftlerin Anja Ebersbach zeigte an einem Beispiel auf, dass User oft nicht in der Lage sind, die Folgen ihrer öffentlichen Selbstinszenierung abzuschätzen, etwa wenn sie einen persönlichen Erfahrungsbericht in einem Weblog absetzen.
Anja Ebersbach, Medienwissenschaftlerin, und Mark Riklin, Soziologe
Bleibt das schillernde Stichwort Bürgerbeteiligung: Die Weblog-Bewegung führe nicht neue Zielgruppen in die Politik. Politikinteressierte hätten nun jedoch eine zusätzliche Möglichkeit, sich einzubringen, erläuterte Jan Schmidt.
Social Web: gleichzeitig überschätzt und unterschätzt. Das könnte ein mögliches Fazit der Veranstaltung sein.