Schlagwort: eInclusion

Vereinsamung

Unter dem Titel „Die Mär von der Vereinsamung“ zitiert der Zürcher Tagesanzeiger den Berliner Jugendforscher Klaus Hurrelmann (29.12.2010): „Mediale Netzwerke für sich persönlich gewinnbringend zu nutzen, hänge davon ab, wie kompetent jemand in anderen Bereichen sei…“ Zum Artikel im Tagesanzeiger

Digitale Aussenseiter?

Die Initiative D21 legt die Studie „Die digitale Gesellschaft – sechs Nutzertypen im Vergleich“ vor. Ein entscheidendes Fazit der Studie: Nach wie vor sind „insgesamt 63 Prozent unserer Gesellschaft nicht oder wenig souverän im Umgang mit der digitalen Technik und ihren Medien“. Vor allem die Gruppe „Trendnutzer“ sorgt für Wachstum. Klar ist auch: Bloss die Internet-Anschlüsse zu zählen, wie dies zuweilen üblich ist, reicht nicht aus. Effektive Nutzungstypen und -formen der Medien errechnen sich anders, wie die D21-Studie zeigt.

Zur Studie (PDF), digitale-gesellschaft.de

Ideenwettbewerb gestartet

Emporia Telecom, Hersteller von Seniorentelefonen, Swisscom, Migros, Pro Senectute sowie die FHS St.Gallen starten einen Ideenwettbewerb. Sein Titel ist Programm: „Einfach Telefonieren“ ruft dazu auf, ein Mobiltelefon zu kreieren, das (auch) den Ansprüchen der älteren Generation gerecht wird. Dabei geht es um die Dimensionen, Handhabung, Design und Funktionalität. Nutzerinnen und Nutzer können ihre Anliegen konkretisieren und einbringen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können auch untereinander Ideen austauschen.

Bis am 14.11.2010 können Ideen eingereicht werden. Eine Expertenjury schliesslich wird die Eingänge bewerten. Der Jury gehören an: Albert Fellner (Emporia), Werner Schärer (Pro Senectute), Reto Eugster (FHS St.Gallen), Pascal Jaberg (Leiter „Genertion 50plus“, Swisscom) sowie Dante Venafro (Leiter Einkauf und Vertrieb Telekom, Migros). Die drei kreativsten Vorschläge werden ausgezeichnet.

Details: www.einfachtelefonieren.ch

eInclusion in der Schweiz

Der Begriff ist auch in der Schweizer Politik verankert, spätestens seit 2007: einclusion. Unter diesem Label werden Partizipationschancen bzw. -defizite bei der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) thematisiert.

„Der Bundesrat hat seit 1998 eine Strategie, die für die Informationsgesellschaft in der Schweiz grundlegend ist. Die Strategie betont, wie wichtig es ist, dass alle Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz Zugang zu den IKT haben und damit kompetent umgehen können“, ist auf der Website einclusion zu lesen.

Seit 2007 gibt es in der Schweiz das Netzwerk „Digitale Integration Schweiz“. Dieses Netzwerk hat einen Aktionsplan verfasst, der die unterschiedlichen Engagements strukturiert. Aktionsplan und weitere Infos sind unter einclusion.ch zu finden.

Aneignung von virtuellem Raum

Die Fachzeitschrift des Verbandes Curaviva widmet die aktuelle Nummer (Januar) dem Themenschwerpunkt Soziotechnik. Zu Wort kommt auch die FHS St.Gallen, Reto Eugster (Blogautor medienpraxis.ch), in einem Interview. Susanne Wenger führt durch das Gespräch. Titel des Artikels: „Menschen im Alter können nicht mit moderner Technik umgehen? Ein Vorurteil!“

Im Gespräch wird deutlich, dass nach wie vor so etwas wie ein „digitaler Generationengraben“ besteht. Zurzeit sind rund 96 Prozent der 14- bis 29-Jährigen online, bei den über 50-Jährigen sind es rund 40 Prozent. Bei der Generation „60plus“ sinkt der Anteil schliesslich unter 30 Prozent. Während 80 Prozent der jüngeren Nutzer aktiv bei Webcommunities mittun, sind es lediglich rund 8 Prozent bei den ältern. Deutliche Unterschiede zeigen sich bei der Art der Internet-Nutzung. Video-Services beispielsweise sind nach wie vor im Fokus jüngerer Anwender. (Quelle: ARD/ZDF Onlinestudie 2009)

Viele Gründe sprechen dafür, dass das Internet gerade für ältere Menschen die Chancen gelingender Alltagsbewältigung verbessert. Eingeschränkte Mobilität, Vereinsamungstendenzen, erschwerter Informationszugang: Mittels Internet könnten solche Hemmnisse relativiert und Partizipationschancen verbessert werden. Dazu bedarf es allerdings eines Know-how-Transfers. Die älteren Menschen müssen dabei unterstützt werden, sich „virtuelle Räume“ anzueigenen. Dieser Prozess ist zwar im Gange, er schreitet jedoch zögerlich voran. Die FHS St.Gallen versucht in der Moderationsrolle als Hochschule, diesen Prozess zu unterstützten.

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Ausschnitt aus dem Zeitschriftenausschnitt, Curaviva

Soziotechnik in der Ostschweiz

Heute findet in Wil (bei St. Gallen) die 1. Ostschweizer Soziotech-Tagung statt. Die von der FHS St.Gallen durchgeführte Veranstaltung trägt den Titel „Morgen ist anders…“. Angeboten werden unter anderem acht so genannte Micro-Workshops. In allen Workshops, die je 20 Minuten dauern, beschäftigen sich die Teilnehmer mit der Mensch-Technik-Schnittstelle, und zwar aus unterschiedlichen Optiken. Themen wie GeoMapping, Alltagstauglickeit des Internets, neue Audio-Technologien usw. werden angegangen. Die Tagung beginnt um 13.30 Uhr im Stadtsaal. Rund 150 Personen haben sich bereits angemeldet. Eröffnet wird der Event vom Rektor der Hochschule, von Sebastian Wörwag. Anschliessend führen die drei Institutsvertreter Marcel Loher, Ulrich Reimer und Reto Eugster in die Problemstellung ein. Der bekannte Schauspieler Matthias Flückiger moderiert die Tagung.