Die FHS St.Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, etabliert zurzeit den Kompetenzbereich eSociety. Hans-Dieter Zimmermann, auch in der Social-Media-Szene kein Unbekannter, leitet diesen Schwerpunkt in der Ostschweiz. Bereits heute ist die Hochschule – über ihre verschiedenen Institute – in unterschiedlichen eSociety-Projekten engagiert. Im kommenden Jahr werden auch Events lanciert. Vor rund einem Monat fand der Sozialinformatik-Event 2010 statt.
Kategorie: Wissenschaft
58 Prozent der 65- bis 70-Jährigen im Netz
Die heute in der Schweizer Presse mehrfach zitierte und fokussierte Studie der Universität Zürich, Zentrum für Gerontologie, über die Internetnutzung von Senioren, wird unterschiedlich gedeutet. Dass 58 Prozent der Senioren zwischen 65 und 70 surfen, zeigt, dass in diesem Altersbereich der Nutzeranteil gestiegen ist. (85-Jährige = 8 Prozent) Anderseits wird mit dieser Zahl der „digitale Generationengraben“ sichtbar. Der Nutzeranteil bei den Jüngeren ist teilweise deutlich höher, insgesamt nutzen rund zwei Drittel der Bevölkerung das Internet.
– Sie Online-Studie von ARD und ZDF, Artikel zur Typologisierung von Nutzern
– NZZ-Artikel
Digitaler Generationengraben
Am 9.1.2010 habe ich auf einen Artikel in der Fachzeitschrift des Verbandes Curaviva, Themenschwerpunkt Soziotechnik, verwiesen. Inzwischen ist das Interview (Susanne Wenger/Reto Eugster) mit dem Titel „Menschen im Alter können nicht mit moderner Technik umgehen? Ein Vorurteil!“ als PDF-Datei im Internet verfügbar…
Aneignung von virtuellem Raum
Die Fachzeitschrift des Verbandes Curaviva widmet die aktuelle Nummer (Januar) dem Themenschwerpunkt Soziotechnik. Zu Wort kommt auch die FHS St.Gallen, Reto Eugster (Blogautor medienpraxis.ch), in einem Interview. Susanne Wenger führt durch das Gespräch. Titel des Artikels: „Menschen im Alter können nicht mit moderner Technik umgehen? Ein Vorurteil!“
Im Gespräch wird deutlich, dass nach wie vor so etwas wie ein „digitaler Generationengraben“ besteht. Zurzeit sind rund 96 Prozent der 14- bis 29-Jährigen online, bei den über 50-Jährigen sind es rund 40 Prozent. Bei der Generation „60plus“ sinkt der Anteil schliesslich unter 30 Prozent. Während 80 Prozent der jüngeren Nutzer aktiv bei Webcommunities mittun, sind es lediglich rund 8 Prozent bei den ältern. Deutliche Unterschiede zeigen sich bei der Art der Internet-Nutzung. Video-Services beispielsweise sind nach wie vor im Fokus jüngerer Anwender. (Quelle: ARD/ZDF Onlinestudie 2009)
Viele Gründe sprechen dafür, dass das Internet gerade für ältere Menschen die Chancen gelingender Alltagsbewältigung verbessert. Eingeschränkte Mobilität, Vereinsamungstendenzen, erschwerter Informationszugang: Mittels Internet könnten solche Hemmnisse relativiert und Partizipationschancen verbessert werden. Dazu bedarf es allerdings eines Know-how-Transfers. Die älteren Menschen müssen dabei unterstützt werden, sich „virtuelle Räume“ anzueigenen. Dieser Prozess ist zwar im Gange, er schreitet jedoch zögerlich voran. Die FHS St.Gallen versucht in der Moderationsrolle als Hochschule, diesen Prozess zu unterstützten.
Ausschnitt aus dem Zeitschriftenausschnitt, Curaviva
Zuhören im wissenschaftlichen Kontext
Gabi Reinmann, Institut für Medien und Bildungstechnologie Uni Augsburg, bietet einen aufschlussreichen, anregenden und instruktiven Artikel zum Thema „iTunes statt Hörsaal? Gedanken zur mündlichen Weitergabe von wissenschaftlichem Wissen“ an (PDF).
Wachstum bei älteren User-Gruppen
Frauen zwischen 55 und 65 Jahren sind die Bevölkerungsgruppe, welche bei Facebook zurzeit die am stärksten anwachsende User-Gruppe sind. Von September bis Februar betrug das Wachstum in dieser Gruppe satte 175 Prozent. Dies bestätigt den Gesamttrend: ältere User-Gruppen gewinnen im Web an Bedeutung.
Mobiles Internet und Geschlecht
Dass Frauen das Internet anders als Männer nutzen, ist keine neue Erkenntnis. Nun zeigt eine aktuelle Studie, auf die Heise verweist, dass dies auch für das mobile Internet gilt. Während Männer stärker News-Dienste nutzen, sind Frauen beim Chatten engagierter. Webbasierte soziale Netzwerke nutzen Frauen und Männer etwa in gleichem Masse. Immerhin dieser letzte Punkt verhindert die einfache Zurechnung der Ergebnisse auf Gender-Klischees. Auch Männer kümmern sich im Internet um „das Soziale“. Zur Heise-Tabelle…
Mehr Internet, weniger Fernsehen
Jugendliche wenden sich stärker dem Internet zu und distanzieren sich tendenziell immer deutlicher vom Fernsehen. Dies zeigen aktuell unterschiedliche Studien. Besonders interessant in diesem Zusammenhang ist die aktuelle Studie „Medienkonvergenz Monitoring Report 2008: Jugendliche in konvergierenden Medienwelten“ der Universität Leipzig (PDF, 157 Seiten). Dort heisst es beispielsweise:
„Für Jugendliche übernehmen Computer und Internet Funktionen der alten Medien. Wenden sich Jugendliche ausgehend von ihren inhaltlichen Interessen dem konvergenten Medienensemble zu, dann nutzen sie die verschiedenen Angebote meist komplementär. Sie sehen ihren Lieblingsfilm im Fernsehen, holen sich dazu Hintergrundinformationen aus dem Internet und hören sich den Soundtrack an … Neben der komplementären Nutzung zeichnen sich jedoch in den vorliegenden Ergebnissen auch Substitutions- bzw. Displacementeffekte ab…“
Die Leipziger Studie zeigt deutlich: Wird der Geschlechteraspekt nicht mit einbezogen, kommt man zu falschen Schlüssen. Denn männliche und weibliche Jugendliche eignen sich neue Medien unterschiedlich an.
23 Prozent der 65- bis 74-Jährigen im Netz
In Österreich hat der Minister für Konsumentenschutz, Erwin Buchinger, gestern den Internet-Ombudsmann-Bericht 2007 vorgestellt. Für uns interessant sind die aktuellen Zahlen über die Internetnutzung von Seniorinnen und Senioren: Gemäss Auskunft des Ministers nutzen 23 Prozent der 65- bis 74-Jährigen und 48 Prozent der 55- bis 64-Jährigen das Internet. Unbestritten ist, dass das Internet bei der Alltagsbewältigung von zunehmender Bedeutung ist. Bahntickets, Bankgeschäfte, Einkäufe, Reiseplanung usw.: Auch für ältere Menschen wird es zunehmend wichtig, das Internet nutzen zu können.
Social Web: Es wird noch dauern…
In der Fazit-Schriftenreihe ist der Delphi-Report zum Thema „Zukünftige Informations- und Kommunikationstechniken“ erschienen. Befragt wurden Expertinnen und Experten, und zwar auf der Basis einer Online-Befragung. 35 Zukunftsthesen konnten die Befragten bewerten und ergänzen. Hier interessieren selbstverständlich vor allem Aussagen zum Social Web (oder Web 2.0). Zum Beispiel:
„Das soziale Web ist auf dem Weg. Bis aber 80 Prozent der Inhalte des Internets als nutzergenerierter Content, als Plattformen für Communities und als Online-Foren bereitgestellt werden, dürften noch etwa 10 Jahre vergehen – oder ein so grosser Prozentsatz wird nie erreicht werden, so die Skeptiker unter den Delphi-Experten. In jedem Fall wird diese Entwicklung immense Auswirkungen auf die Gesellschaft haben – da sind sich alle einig.“
Studie im PDF-Format (von fazit-forschung.de)…