Kategorie: Debatte

Zehn Jahre Telepolis

Seit zehn Jahren gibt es aus dem Heise-Verlagshaus Telepolis, das kritische Online-Magazin. Telepolis ist eines der ersten deutschsprachigen Online-Magazine überhaupt. Eine kleine Redaktion um Florian Rötzer ist für die Inhalte verantwortlich und schafft es immer wieder, mit Beiträgen Resonanz auszulösen. Aktuell beispielsweise finde ich den Artikel Neukölln ist überall von Katja Schmid beachtenswert. Es geht um den Film Knallhart von Detlev Bucks, der an der Berlinade Premiere hatte und zurzeit heiss diskutiert wird. Telepolis greift in solche Debatten ein, bringt sie auf den Punkt oder forciert sie. Eine wichtige Funktion.

Weblog-Manual

Von Ingrid Francisca Reichmayr gibt es ein Weblog-Manual, das als PDF-Datei beziehbar ist und 13 Seiten umfasst. Nebst einer Begriffsklärung werden Anwendungsmöglichkeiten und Anwendungsbeispiele aufgezeigt. Unter anderem wird auf eine Weblog einer Schulklasse (2. Klasse) verwiesen: auf das Elefantenblog. (via Mediamanual)

Weblogs in der Lehre: Erfahrungen in Rorschach

Nachdem wir in zwei Modulen an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Soziale Arbeit, Fachbereich Soziale Arbeit (Rorschach), Weblogs eingesetzt haben, liegen nun die Ergebnisse einer ersten systematischen Auswertung vor.

Zusammengefasst: Eindeutig positiv ist die Resonanz bei den Studierenden ausgefallen. Das Engagement der Studierenden war insgesamt überwältigend. Positiv eingeschätzt wurde die Möglichkeit, sich in der Praxis des Diskurses zu versuchen. Eindeutig negativ aufgefallen ist, dass die Weblog-Beiträge der Studierenden noch zuwenig in die Lehre einbezogen wurden. Dieses Problem ist aus anderen Projekten an anderen Hochschulen durchaus bekannt. Weiterlesen

Für Werber zu anarchistisch?

Der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft ist, was Werbung in Blogs betrifft, durchaus skeptisch. Dies ist einem Artikel in der Financial Times Deutschland zu entnehmen (24.2.2006). Zitiert wird der Geschäftsführer des Verbandes, Volker Nickel:

„Zwar sei Werbung via Bannerschaltung in Blogs möglich. Allerdings handele es sich bei Bloggern nicht um den typischen Querschnitt der Mediennutzer, der mit der Werbung erreicht werden soll. Vielmehr seien Blogger speziell an dem Thema interessiert, mit dem sich das jeweilige Forum beschäftige. Unternehmer, sagt Nickel, gingen das Thema Werbung in Blogs daher vorsichtig an.“ (Financial Times Deutschland)

Und dann der entscheidende Satz: „Solange Blogs anarchischen Charakter haben, halten sich die Firmen zurück.“ (Nickel, zitiert in der Financial Times Deutschland)

Das was Blogs ausmacht, ist unter anderem die niederschwellige Möglichkeit, lebensweltnahe Informationen öffentlich, teilweise community-orientiert, zugänglich zu machen und dabei mit Partizipationsbedürfnissen zu rechnen. Dies hat prinzipiell den Effekt, dass sich Blog-Kommunikation nicht berechenbar ereignet. Falls dies mit „anarchistisch“ gleich gesetzt würde, müssten sich die Akteure damit abfinden, dass sich Werber unumgehbar mit Blog-Werbung schwer tun. Auch in Zukunft. Die Welt ist mehr als eine Werbeplattform. Das ist die gute und die schlechte Nachricht.

Interessen und Mächte: Zugang zum globalen Dorf

Der Google-Suchindex ist zum Schlüsselzugang zur Welt der globalen Information geworden. Dass sich rund um diesen Index Interessen- und Machtfragen stellen, ist erwartbar. Verstärkt wird über Stellung und Bedeutung von Google im Allgemeinen diskutiert, der temporäre BMW-Ausschluss aus dem Suchindex war von exemplarischem Wert und ein Anlass in der Kontinuität der Diskussion. Auch die NZZ befasst sich in der neuesten Medienbeilage mit Google. Es geht um Googles „Arrangement mit der chinesischen Regierung“, das der technische Direktor von Google, Sergey Brin, noch am Weltwirtschaftsforum in Davos rechtfertigte. Von Google werden einerseits Filterungen (auch gegen Nazi-Seiten beispielsweise) verlangt und anderseits wird Unabhängigkeit gefordert. Mehr in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) vom 10.2.2006 („Ellbögeln um Googles Gunst“)…

Medienpädagogik in der Ostschweiz

Noch in diesem Jahr wird es in der Ostschweiz einen Studiengang Medienpädagogik geben. Geplant ist der Start im November. Es handelt sich um ein Angebot, das in der Kooperation von Pädagogischer Hochschule Rorschach und Hochschule für Technik, Wirtschaft und Soziale Arbeit St. Gallen entwickelt wurde. Konkret richtet sich dieses Weiterbildungsangebot an Lehrerinnen und Lehrer ebenso wie an Fachleute der Sozialen Arbeit. Im Rahmen des zweisemestrigen, berufsbegleitenden Lehrgangs werden die Studierenden ein Praxisprojekt realisieren. Dieses bildet das Kernstück des Studiums. Weitere Infos folgen im März.

Google ohne BMW

Matt Cutts begründet in seinem Weblog (Text von BMW in deutscher Sprache*), weshalb niemand geringerer als BMW im Google-Index nicht mehr enthalten ist. Die Begründung in der Kurzform: BMW habe die Google-Suchergebnisse zu manipulieren versucht.

Update: Heute bei Heise
*Update

Open Source: Einsatzpotenziale

Perun macht uns darauf aufmerksam. Der 184 Seiten starke Text Open Source Software: Einsatzpotenziale und Wirtschaftlichkeit ist im Internet zu beziehen. Autoren: Thomas Renner, Michael Vetter, Sascha Rex, Holger Kett; Frauenhofer Gesellschaft. Wer den Text gedruckt haben will, bezahlt 50 Euro. Zur Download-Seite (PDF)…