Sterben und Tod: Im Zuge veränderter Mediennutzung wandeln sich auch Formen des Trauerns. Prof. Dr. Reto Eugster im Gespräch mit Claudia Deuber über die Medialisierung des Trauerns. (Foto: Reto Eugster, fotografiert von Bodo Rüedi, Foto FHS St.Gallen)
Was ist typisch für die Art, wie heute mit Sterben und Tod umgegangen wird?
Der Umgang mit Sterben und Tod unterliegt dem gesellschaftlichen Wandel. Während die Vorstellungen von Sterben und Tod vom frühen Mittelalter bis hinein ins 18. Jahrhundert weitgehend religiös „gezähmt“ waren, erleben wir heute ihre Psychisierung und Ästhetisierung. Der Tod ist nichts mehr, was uns „schicksalhaft“ ereilt, dem wir uns ergeben, sondern ist eine Zumutung, die der medialen Skandalisierung bedarf.