Autor: groe

Werdstrasse 21

Wie stark die Gratis“zeitung“ 20Minuten an der offenen Meinungsbildung interessiert ist, ist mir in den letzten Tagen erneut vor Augen geführt worden. Und vielen anderen auch. Siehe den Artikel im Pendlerblog. Obwohl gerade der Wirtschaftsteil der Zeitung immer wieder zu überzeugen vermag. Bei dieser Gelegenheit sollte sich der Zeitungskonsument vergegenwärtigen, wie die Zürcher Adresse von 20Minuten lautet: Werdstrasse 21.

Siehe auch Jürg Stuker im Namics-Blog:

„Das bricht auf meiner Sicht mit allem, was vernünftig ist. Inbs. mit meinem Recht jemanden zu verlinken (das hat wohl mit Meinungsäusserung zu tun) wie auch mit dem wichtigsten Grundprinzip des WWW…“

„Grünes“ Weblog der SVP

Auch die SVP hat eines, und zwar bereits seit einigen Monaten, was mir lange Zeit entgangen ist, aber am Wochenende nun in der Sonntagszeitung zu lesen war. Die Rede ist von SVP-Weblog. Und die Artikel des „grünen“ Blogs lösen teilweise heftige Kommentarreaktionen aus, was mir natürlich gefällt, beispielsweise wenn der Autor vom neuen „Drogenbekämpfungskonzept“ der Partei berichtet.

Vorarlberger Medienoskar verliehen

In Vorarlberg wurde zum ersten Mal der Sozial-Medienoskar verliehen. Herausragende journalistische Arbeiten im Bereich der Sozialberichterstattung wurden geehrt. Preisträger bei den Printmedien ist Thomas Matt (Vorarlberger Nachrichten), Preisträger im Bereich Radio/Fernsehen Günther Platter (Radio Vorarlberg). Initiiert wurde der Preis von den Mitgliedern der ARGE Öffentlichkeitsarbeit. Darin sind die sieben grössten Sozialorganisationen vertreten. Wie die Initianten in ihrer Mitteilung ausführen: „Mit dem Sozial-Medienoskar soll die Berichterstattung für soziale Themen seriös und gut wahrgenommen werden.“ Eine unabhängige, internationale Jury in der Zusammensetzung von Angelika Böhler (Journalistin), Klaus Skoupy (Unternehmensberater), Frederic Fredersdorf (Studienlehrgangsleiter Sozialarbeit), Elmar Fleisch (Psychologe, Schloss Hofen) und Reto Eugster (Redaktion Sozialjournal) wählten aus einem nominierten Personenkreis die Gewinner aus. (via Sozialjournal.ch)

Technik und Denkart

Die grösste Schweizer Bank, die UBS, ist zurzeit daran, ihre informatische Plattform grundlegend neu zu gestalten. Gemäss Neuer Zürcher Zeitung (NZZ) dürfte es sich um eines der grössten Software-Entwicklung-Projekte handeln, die je in der Schweiz lanciert wurden. In der NZZ werden Projektverantwortliche interviewt (29.4.2005). Dabei macht Zoltan Majdik, einer der Verantwortlichen, eine bemerkenswerte Aussage:

Die grösste Herausforderung war nicht die Technik. Die grösste Herausforderung war, den Mitarbeitern eine neue Denkart zu vermitteln.

Die Frage ist in solchen Zusammenhängen – und nicht speziell bezogen auf das UBS-Projekt – wie das nötige Wissen in die Projekte kommt, um „Denkarten“ zu verändern. Arbeiten Fachleute der Sozialpsychologie, der Bildungswissenschaft oder Soziologie usw. mit? Was unumgänglich ist, ist Interdisziplinarität, die mehr ist, als eine Marketing-Aussage. Und genau an diesem Punkt beginnen die Probleme… Eine Antwort könnte lauten: Soziotechnik.

Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung

Weblogs: Soziotechnische Grundlagen

Die Forscher Jan Schmidt und Florian Mayer werden an der Uni Bamberg im Sommersemester ein kommunikationswissenschaftliches Proseminar zum Thema „Onlinegestützte Organisationskommunikation: Grundlagen und Konsequenzen neuer Internet-Anwendungen“ anbieten. Schmidt präzisiert: „Wir wollen im Verlauf des Sommersemesters kommunikationstheoretische und soziotechnische Grundlagen des Einsatzes von Weblogs und Wikis für die (interne wie externe) Unternehmenskommunikation erarbeiten…“ Schmidt ist selbst engagierter Blogger.