Autor: redaktion

Medienpädagogik startklar

Am 5. November dieses Jahres startet der dritte Zertifikatslehrgang Medienpädagogik in Rorschach, in der Ostschweiz. Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften, FHS St.Gallen, und die Pädagogische Hochschule St. Gallen haben das Studium gemeinsam entwickelt. Auch bei der Durchführung engagieren sie sich gemeinsam: verwirklichte Interdisziplinarität.

Dass die Frage nach dem Umgang mit neuen Medien für Eltern, in der Schule, in der Sozialpädagogik, in der Soziokultur, im Bibliothekswesen usw. eine wichtige Rolle spielt, ist heute Allgemeingut. In den Medien werden oft „Gefahren“ der Mediennutzung fokussiert. Der Medienpädagogik wäre die Rolle zugedacht, pessimistische Zukunftsszenarien aufzuzeigen. Sie wird zur Warninstitution.

Dass solcher pädagogischer Kulturpessimismus ungeeignet ist, gesellschaftliche Entwicklungen aufzuhalten, zeigt die Geschichte. Dass es sinnvollere Möglichkeiten gibt, die Reflexion über Chancen und Risiken der Mediennutzung zu fördern, zeigt der Stand aktueller Medienpädagogik. Gerade die Medienforschung bietet solide Grundlagen für die Einschätzung aktueller Trends.

Das Studium Medienpädagogik macht Medienentwicklungen nachvollziehbar und verständlich. Diese werden in einen Zusammenhang zu gesellschaftlichen Entwicklungen gebracht. Dabei befähigt das Studium, medienpädagogische Ansätze in der Praxis umzusetzen: im Klassenzimmer und der Elternarbeit ebenso wie in der sozialpädagogischen Einrichtung, im Jugendzentrum, in der Kulturarbeit, bei der Online-Beratung oder im Alltag der Bibliothek (des Dokumentationszentrums).

Schwerpunkte des Studiums sind Medienforschung, Medienerziehung, Mediendidaktik, Mediengestaltung sowie Praxisprojekte. Der Lehrgang Medienpädagogik kann an das Masterstudium Sozialinformatik angerechnet werden. Weitere Infos

GoogleBuzz: und nun?

Seit Dienstag ist GoogleBuzz aktiviert. Das Echo auf die neueste Google-Entwicklung ist enorm. Twitter-Killer? Datenschutz-Super-GAU? Endlich die Integration von Microblogging in eine Mail-Umgebung? Definitive Vereinfachung der Kommunikationswege? Siegfried Hirsch kommentiert differenziert das Tool, die Aufregung um Buzz sowie mögliche Marktentwicklungen. Was mich betrifft: Es lohnt sich, GoogleBuzz mindestens auszuprobieren.

Aneignung von virtuellem Raum

Die Fachzeitschrift des Verbandes Curaviva widmet die aktuelle Nummer (Januar) dem Themenschwerpunkt Soziotechnik. Zu Wort kommt auch die FHS St.Gallen, Reto Eugster (Blogautor medienpraxis.ch), in einem Interview. Susanne Wenger führt durch das Gespräch. Titel des Artikels: „Menschen im Alter können nicht mit moderner Technik umgehen? Ein Vorurteil!“

Im Gespräch wird deutlich, dass nach wie vor so etwas wie ein „digitaler Generationengraben“ besteht. Zurzeit sind rund 96 Prozent der 14- bis 29-Jährigen online, bei den über 50-Jährigen sind es rund 40 Prozent. Bei der Generation „60plus“ sinkt der Anteil schliesslich unter 30 Prozent. Während 80 Prozent der jüngeren Nutzer aktiv bei Webcommunities mittun, sind es lediglich rund 8 Prozent bei den ältern. Deutliche Unterschiede zeigen sich bei der Art der Internet-Nutzung. Video-Services beispielsweise sind nach wie vor im Fokus jüngerer Anwender. (Quelle: ARD/ZDF Onlinestudie 2009)

Viele Gründe sprechen dafür, dass das Internet gerade für ältere Menschen die Chancen gelingender Alltagsbewältigung verbessert. Eingeschränkte Mobilität, Vereinsamungstendenzen, erschwerter Informationszugang: Mittels Internet könnten solche Hemmnisse relativiert und Partizipationschancen verbessert werden. Dazu bedarf es allerdings eines Know-how-Transfers. Die älteren Menschen müssen dabei unterstützt werden, sich „virtuelle Räume“ anzueigenen. Dieser Prozess ist zwar im Gange, er schreitet jedoch zögerlich voran. Die FHS St.Gallen versucht in der Moderationsrolle als Hochschule, diesen Prozess zu unterstützten.

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Ausschnitt aus dem Zeitschriftenausschnitt, Curaviva

XMind in neuer Version

Die Open-Source-Software XMind, welche der Erstellung von Infomaps dient, ist in der Version 3.1.1 verfügbar. Neu gibt es beispielsweise eine Brainstorming-Funktion oder eine vereinfachte Design-Anpassung. Verbessert ist auch die Suchfunktion. XMind ist zudem in einer Pro-Version verfügbar (kostenpflichtig).

Korrekte Mail-Archivierung

Bitkom hat einen Leitfaden zur E-Mail-Archivierung veröffentlicht. Der Leitfaden basiert auf deutschem Recht. Er bezieht rechtlich-regulatorische Kriterien ebenso ein wie technische. Auch für Schweizer Verhältnisse ist das Dokument interessant, zumal die Anforderungen an die dauerhafte Mail-Speicherung weiterhin an Bedeutung gewinnen werden.

Vom Blogging zum Microblogging

2009 war ein Twitter-Jahr. Microblogging hat 2009 politische Dynamiken verstärkt, zum Beispiel Oppositionsbotschaften beflügelt. Auch Support-Standards wurden verändert, Marketingabteilungen konnten einen neuen „Kanal“ zur unmittelbaren Marktdurchdringung erschliessen und Communities freuten sich über zusätzlich Profilierungschancen. Die Google Suchmaschine sowie Bing werden Twittereien indizieren und der Begriff „Echtzeit“ wird nun nochmals eine neue Bedeutung erhalten.