Welche Tools haben 2015 unsere Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Entweder waren sie besonders nützlich für uns oder aber sie markierten interessante (Neu-)Entwicklungen. Eine persönliche Auswahl, im Sinne einer Anregung.
Signal Messenger: Dass sich dieser Messenger als Whatsapp-Alternative durchsetzen wird, ist nicht zu erwarten. Eine solche Zielsetzung einzuführen, wäre absurd. Aber diesem Tool liegt ein interessantes Konzept zugrunde. Es genügt hohen Sicherheitsstandards, ist Open Source, werbefrei und steht bald auch in einer Desktop-Version zur Verfügung (zurzeit Beta-Test). In unserer „Gemeinde“ hat sich inzwischen eine beachtliche Signal-Nutzerbasis entwickelt. Für Fachgruppen beispielsweise nutzen wir bereits standardmässig Signal.
Medium.com: 2012 gegründet, im Twitter-Horizont angesiedelt, puristisch-stilvoll, kann Medium.com die richtige Wahl bei professionellen Blogging-Systemen sein. Inzwischen hat sich hier eine Community hervorgetan, die im Stande ist, auch Breitenwirkung zu erzielen. Dazu gehören bekannte bloggende Journalisten (wie Konrad Lischka) und wichtige Firmen. Beispielsweise bloggt Meerkat via Medium.com.
Meerkat und Periscope: Bei der Video-Direktübertragung, bei den Streaming-Tools, sind Meerkat und Periscope zu nennen. Beide sind einfach zu handhaben, Meerkat etwas schlichter, Periscope von Twitter im Frühling 2015 übernommen. Beide Tools haben das Zeug, Twitter insgesamt zu befeuern.
Sway: Aus dem Hause Microsoft gibt es ein medial als „Powerpoint-Alternative“ angekündigtes Werkzeug. Doch als solche bietet sich Sway meines Erachtens beim gegenwärtigen Stand der Entwicklung nicht an. Was jedoch interessant ist: Mit Sway verfolgt Microsoft den Ansatz, Präsentationen von ihrer Dramaturgisierung her zu denken. Dadurch kann sich das Ergebnis dessen, was uns bei Referaten zugemutet wird, verändern. Mit Sway wird der User verführt, eine Geschichte zu erzählen, und nicht Pull Points aneinander zu reihen.
Ello: Und dann noch Ello, gegründet von Paul Budnitz, das „andere soziale Netzwerk“. Werbefrei sollte es sein und schick in der Erscheinung. Beides ist erfüllt. Geplant ist zudem die Weiterführung als Freemium-Modell. Es ist anzunehmen, dass die Investoren irgendwann Geld sehen wollen. Persönlich gefällt mir Ello, gerade die „exklusive Art“ des Tools, des Modells und (vielleicht als Folge davon) der Community. Doch meines Erachtens ist zu wenig transparent, wohin die Reise gehen wird oder gehen könnte. Ich bin gespannt, was wir 2016 mit Ello erleben können…
Mindmeister: Für das Online Mindmapping empfiehlt sich seit Jahren dieses Tool von Meisterlabs München. Bei uns (an der Hochschule) ist das Tool im Dauereinsatz und es bewährt sich. Ausgereift sind die Sharing-Optionen, der neue Präsentationsmodus bietet ebenfalls einen klaren Mehrwert. Doch Mindmeister ist meines Erachtens teuer geworden. Wer den Preis nicht zahlen will oder kann, ist mit Wisemapping ebenfalls gut bedient. Dieses Tools steht kostenlos zur Verfügung. Beide Anbieter ermöglichen den problemlosen Transfer mit Dateien des Freemind-Formates. Freemind ist der Open-Source-Standard bei den Mindmapping-Tools. Nach wie vor empfiehlt sich dieses kostenlose Tool für den Desktop-Einsatz, zumal die Daten mit den Sharing-Plattformen wie Mindmeister oder Wisemapping kompatibel sind.
Und dann noch dies:
Axcrypt ist im Herbst 2015 in der Version 2.0 Beta erhältlich. Die Ankündigungen sind vielversprechend. Die bisherige Open-Source-Version (Desktop) hat breiten Anklang gefunden. Wer Cloudspeicher von besonderer „Privacy-Qualität“ wünscht, ist mit dem Schweizer Anbieter SecureSafe (= Empfehlugnslink) gut beraten. SecureSafe erfüllt bankenkonforme Sicherheitsstandards. Irgendwie darf in der Liste Slack nicht fehlen. Slack hat so etwas wie einen Standard für Team Messaging gesetzt. Bei den einfachen Projektmanagement-Tools sehe ich, dass sich Trello 2015 in meinem Umfeld deutlich durchgesetzt hat. Das New Yorker Team rund um Trello hat ein Tool entwickelt, das bei uns zum Set der unverzichtbaren Alltagswerkzeuge zählt.
2015 bin ich übrigens auf eines der ersten Blogging-Systeme überhaupt gestossen, auf Antville. Dass Antville überlebt hat, zeigt: Während sich vieles verändert, bleibt einiges bestehen.