Die Rundschau des Schweizer Fernsehens widmet sich Facebook bzw. der Selbstdarstellung von Jugendlichen bei Facebook, ohne verstehen zu wollen (oder zu können?). Dass die Jugendlichen sich dabei fragwürdig im TV exponieren (müssen): kein Thema. Oder wurde dieser TV-Auftritt mit ihnen pädagogisch reflektiert? ;-)
Billiger Kulturpessimismus pädagogisch paraphrasiert, basierend auf altbewährten Klischees. Sensibilität für Fragen der Identitätsentwicklung, die in diesem Zusammenhang wichtig wäre, fehlt. Pädagogisch abgewogene Sätze mit diesem unverkennbaren Unterton werden durch die Sendeminuten geschoben: Alles mündet in die einzige Frage, welche eine solche Pädagogik imstande ist, zu stellen: „Darf man das?“ (Schweizerdeutsch: „Tar ma da?“)
Fazit: „Die Ueberfülle der Antworten macht das Fragen überflüssig“, wie Christoph Schmitz-Scholemann u.a. in einem anderen Zusammenhang schreibt. Treffender ist nicht zusammenzufassen, was einem hier zugemutet wird.
5.12.2011 um 07:09 Uhr
Die Fragen sind falsch gestellt. Sich im Internet zu präsentieren, gehört so selbstverständlich zum Alltag wie der tägliche Einkauf. Es ginge eher um die Frage, was sich verändert, wenn eine neue „öffentliche Privatheit“ entsteht. Dieses Phänomen wäre eine Sendung wert. Doch dann müsste man mehr bieten können, als ein bisschen Angstmacherei mit Jugendlichenschelte.
1.12.2011 um 12:17 Uhr
Diese Einschätzung teile ich.
1.12.2011 um 08:36 Uhr
Bei Facebook hat SR die Lösung. Er schreibt, die Sendung heisse „Rundschau“ und nicht „Genauschau“.