Der Regierungssprecher twittert – http://twitter.com/regsprecher – und wie reagiert die Journalisten-Gemeinde darauf? Ueber den Videomitschnitt einer Pressekonferenz lacht, faucht und/oder entsetzt sich gerade die Social-Web-Community, http://vimeo.com/21654630. Die anwesenden Journalisten zeigen teilweise ein medientheoretisches Verständnis, das über die Zeit der Erfindung des Buchdrucks nicht hinaus kommt.

Das Geschehen ist bemerkenswert, der Video eine Perle, um Lehrveranstaltungen mit Fallstudien zu bereichern. Es wird deutlich, inwieweit und inwiefern sich „klassischer“ Journalismus nicht in der Lage sieht, auf Herausforderungen des Social Webs angemessen (sagen wir mal: offensiv) zu reagieren.Wer den Dialog aus der Pressekonferenz nachlesen will, was ich empfehle, kann dies bei Wiegold zwo tun: http://goo.gl/tVyqu

Speziell ist, dass sich Fragen nach der Integrität von Information für einen Teil der hier Zitierten ausschliesslich im Zusammenhang mit den „neuen Medien“ stellen. Wenn diesbezüglich die Fax-Kommunikation Mass des Fachs ist, dann muss es Medienkonsumenten erlaubt sein, grundsätzliche Fragen, Fragen nach der Medienkompetenz dieser Journalisten, zu stellen. Letztlich geht es vermutlich um etwas anderes: Wichtige Informationen kann der Interessierte mehr und mehr direkt beziehen, unter Umgehung journalistischer Trivialleistung. Gefragt wäre hingegen ein Journalismus, der in der Lage ist, zu hinterfragen, einzuordnen, zu transformieren.

Frage an der Pressekonferenz: „…Hat es irgendwann einmal vonseiten des Bundespressamtes einen Hinweis darauf gegeben, dass nun auch über Twitter wichtige Informationen verbreitet werden und man sich möglicherweise als Kunde oder Follower ? ich weiß nicht, wie das dort heißt ? anmelden müsste?“ Eine mögliche Antwort auf diese Frage: Ja, es war in der Zeitung zu lesen…

Diesen Text übrigens verschicke ich nicht zusätzlich als Fax :-)