Im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung haben Steffen Range und Roland Schweins eine Studie vorgelegt. Titel: Klicks, Quoten, Reizwörter: Nachrichten-Sites im Internet – Wie das Web den Journalismus verändert (PDF). In der Studie hinterfragen die beiden Autoren die Art, wie Erfolg beim Online-Journalismus gemessen wird. Sie kommen zudem zum Schluss, dass auf der Basis des Online-Journalismus nichts entstanden sei, was als neues journalistisches Format gesehen werden könne. O-Ton:
„Tatsächlich hat der Online-Journalismus, von wenigen Leuchtturmprojekten wie der Reisereportage km42 auf Spiegel Online abgesehen, die Publizistik weder um neue Gattungen und Erzählformen bereichert noch einen neuen Typus von Journalist hervorgebracht. Auch das Schreiben von Weblogs kann kaum als neues Format, sondern eher als Verzicht auf journalistische Stilformen angesehen werden.“
Erschwert wird die Situation nach Meinung der Autoren für den Online-Journalismus dadurch, dass
„von Laien betriebene Vor- und Scheinformen von Journalismus in Gestalt sozialer Netzwerke und Weblogs […] sich als Bedrohung für den redaktionell betriebenen Journalismus“
erweisen. Das Fazit der Gutachter ist eindeutig und pointiert vorgetragen. Es lohnt sich, das 61 starke Papier zu studieren, auch dann, wenn man mit den Grundannahmen von Range und Schweins nicht übereinstimmt.