In der CT, 16/2004 (Seite 91) bin ich auf ein interessantes Interview mit Natascha Adamowski gestossen: „Muss man alles und alle vernetzen?“ Natascha Adamowski ist Professorin für Spieltheorie und Medienkultur an der Humboldt Universität in Berlin. Zitat: „Ich glaube …, die Problemlagen, für die man unbedingt eine technische Lösung braucht, sind heute relativ rar geworden. Meiner Meinung nach handelt es sich in den meisten Fällen eher um soziale, politische und kulturelle Probleme, die teilweise an Technik delegiert werden oder die – etwas plakativ gesagt – sich die Technik nimmt und zu Eigen macht.“ Und viel grundsätzlicher zu Fragen der Wahrnehmung:

„Alle Formen neuer Medialität – wie beispielsweise die Schrift – haben die Wahrnehmung verändert. Nur, wenn jetzt jedes Ding zum Medium seines Datenschattens wird und die ‚künstliche digitale‘ und die ’natürliche‘ Welt zu einer einzigen ‚augmented reality‘ verschmelzen, wie kommunizieren wir dann mit den Datenschatten dieser Myriaden von Dingen? Und worauf wird unsere Aufmerksamkeit kanalisiert?“