Am Event Socialmediasnack in St.Gallen stellte Reto Eugster, Leiter des Masterstudiums Social Informatics, das Modell „Freundeskreis als Wissenskörper“ vor. Ein Freundeskreis besteht modellhaft aus 12 Personen, die zu thematischen Schwerpunkten Informationen zusammentragen, kuratieren, verteilen. Der Lebenszyklus eines Freundeskreises ist auf zwei Jahre beschränkt.

Ein Freundeskreis besteht aus Vertretern unterschiedlicher Disziplinen, die aus verschiedenen Optiken Informationen zu vorgängig vereinbarten Schwerpunkten einbringen und Wissen generieren. Die Mitglieder eines Freundeskreises treffen sich grundsätzlich nicht Face-to-Face. Meetings gibt es keine, die Mitglieder leben üblicherweise in verschiedenen Weltgegenden.

Auf diese Weise ist es möglich, über Organisationen hinweg „Wissenskörper“ zu schaffen, führte Reto Eugster in seinem Referat aus. Erfolgreiche Unternehmen sind auf die Wissensgenerierung und die Wissenszirkulation über die Organisationsgrenzen hinweg angewiesen. Gerade Unternehmen, die einem hohen Innovationsdruck ausgesetzt sind, können ihr Wissensmanagementsystem nicht als interne Angelegenheit begreifen. Auch Kunden werden mehr und mehr in Wissensnetzwerke von Unternehmen eingebunden. Eugster zeigt an diesem Trend die Veränderung der Wissensorganisation von Unternehmungen nach.

Als Modell stellte Reto Eugster einen bestehenden Freundeskreis vor. Genutzt wird bei diesem Beispiel Evernote, das in seinen Pro- und Business-Versionen dafür geeignet ist, wie Reto Eugster aufgrund seiner Erfahrungen bilanzierte. Evernote ist auf verschiedenen Devices einsetzbar, kann mit Texten, Audio, Video, Fotos, handschriftlichen Notizen usw. umgehen und verfügt über geeignete Sharing-Optionen. Zudem sei Evernote kostengünstig nutzbar.

Reto Eugster hat inzwischen verschiedene Projekte Freundeskreis als Wissenszirkel lanciert. Im Masterstudium Social Informatics an der FHS St.Gallen wird in diesem Bereich auch gelehrt.