Buchpräsentation in Rorschach: Stehreferat, Selina Ingold und Mark Riklin
Ueber knapp fünf Jahre hinweg haben Selina Ingold und Mark Riklin mit rund 500 Studierenden der FHS St.Gallen die Ostschweizer Stadt Rorschach zur Bühne verwandelt. Immer wieder von neuem, jeweils unter veränderten Perspektiven. Für Rorschach bot dies vielfältige Anlässe zur Selbstvergewisserung. Zu Prominenz brachten es die Alltagsgeschichten einer verkannten Stadt in der „Ostzone“ der Schweiz: Alltagserzählungen, die lokal Bedeutung erlangen, oft flüchtig, vorläufig und verwegen – und von unschätzbarem Wert – sind.
Die „Stadtprojekte“ waren gekoppelt an Social-Web-Aktivitäten. So kam beispielsweise das Weblog Quartierpalaver zustande. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistete Dani Fels, Gemeinwesenarbeiter und Webaktivist.
Nun ist das Buch Stadt als Bühne, herausgegeben von Selina Ingold und Mark Riklin, erschienen, am vergangenen Donnerstag fand die Buchpräsentation statt. Gefördert wurde das Projekt durch die FHS St.Gallen. Der Rektor der Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Sebastian Wörwag, betonte an der Buchvernissage die Bedeutung eines Bildungsverständnisses, das den öffentlichen Raum zum Schulzimmer macht.
Das Buch bietet übrigens auch von der Machart her einige Ueberraschungen. Etwas ganz Besonderes ist die japanische Bindung: Der Leser und die Leserin werden aufgefordert, zwischen den Seiten zu lesen. Wer das Buch vollumfänglich lesen will, ist auf einen Brieföffner angewiesen…
Rorschach kommt, seit die FHS St.Gallen einen Sitz in der Bodenseestadt hat, zu viel Aufmerksamkeit. Was hier geboten wird, ist mehr als Standortmarketing: Es ist die Arbeit an der „Stadtreputation“.
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