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Digitale Unterschrift, aber…

Die Schweizer Post bietet seit rund einem Monat die elektronische Unterschrift an. Wie der Presse zu entnehmen ist, sind jedoch – insbesondere für Private – hohe Hürden gesetzt. Gemäss pressetext kostet der Start 90 Franken. Für die Nutzung fallen weitere – und nicht gerade geringe – Gebühren an. Schweizweit kann eine Registrierung nur bei 42 Stellen erfolgen und das Verfahren ist meines Erachtens (zu) kompliziert. Die Post verweist im Zusammenhang mit dieser Neueinführung auf die E-Government-Strategie des Bundes. Kein unpassendes Stichwort, zugegeben. Aber einmal mehr wird sichtbar, wie wenig Administrationen und Politik in der Lage sind, Potenziale „neuer Medien“ auszuschöpfen. Die Angebote sind zu kompliziert in der Handhabung, mit zu hohem Verfahrensaufwand verbunden und letztlich zu teuer. Eine Breitenwirkung wird auf diese Weise verhindert. „E-Government-Strategie“: E-Government-Praxis? Wie sieht es mit den konkreten Zahlen aus? Welche Angebote finden heute breite Beachtung? Wie ist es um die Relation zwischen Aufwand und Ertrag bestellt? Wie wird bei solchen Projekten mit technologisch induzierten sozialen Ausschlussrisiken umgegangen?

1 Kommentar

  1. Wenn man bedenkt, wieviel beim Buchen einer Reise im Internet möglich ist und wie wenig im Kontakt mit Verwaltungen, dann gibt einem das 1) zu denken und 2) bestätigt dies ein sehr altes Vorurteil.