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Sozialinformatik: drei Orientierungen

Mein Eintrag von heute in der Wikipedia, der freien Enzyklopädie, zum Thema Sozialinformatik passt in dieses Blog, auch wenn es nicht mehr „Weblog Sozialinformatik“ heisst:

Sozialinformatik ist ein Fachbereich der Sozialen Arbeit, der sich in den letzten fünf bis zehn Jahren herausgebildet hat. Mit dem Begriff der Sozialinformatik sind inzwischen drei unterschiedliche Orientierungen verbunden:

1. Unter diesem Label können die Informatisierungsbestrebungen der Sozialen Arbeit selbst gefasst werden. Es stellen sich dann Fragen nach den optimalen Informatik-Lösungen für die Soziale Arbeit. Insbesondere geht es darum, sozialarbeitsspezifische Prozesse informatisch abbildbar zu machen.

2. Sozialinformatik kann auch als Fachbereich verstanden werden, bei dem es darum geht, Informations- und Kommunikationstechnologien im Sinne einer verbesserten gesellschaftlichen Partizipation von Betroffenen nutzbar zu machen. Damit sollen ein Fortschreiten der „digitale Armut“ oder der „digitale Spaltung“ verhindert werden. Denn gesellschaftliche Teilnahmechancen sind an die Möglichkeiten gekoppelt, Informationstechnologien zu nutzen.

3. Und drittens kann Sozialinformatik das Ineinandergreifen von technologischen und sozialen Entwicklungen fokussieren. In diesem Zusammenhang wird teilweise auch von „Soziotechnik“ gesprochen. Zurzeit werden die sozialen Folgen von technologischen und die technologischen Folgen von sozialen Entwicklungen in der Sozialen Arbeit weitgehend ausgeklammert.

Literatur, z. B.: Jurgovsky, Manfred (2002): Was ist Sozialinformatik? In: Neue Praxis, H. 3, 32. Jg., S. 297-303

1 Kommentar

  1. In der Regel wird die erste Variante gewählt oder sehe ich das falsch? Die anderen beiden firmieren teilweise auch unter anderen Titeln.